1995 hat das Europäische Komitee für Elektrotechnische Normung (CENELEC) die Europäische Norm EN 50173 für "Anwendungsneutrale Verkabelungssysteme" verabschiedet. Die Norm ist weitgehend an den Verkabelungsstandard ISO/IEC 11801 angelehnt und definiert die Topologie und die übertragungstechnischen Kenndaten für ein offenes, d.h. herstellerneutrales In-House-Verkabelungssystem für Anwendungen der Telekommunikation und der Informationstechnik.
In DIN EN 50173 geht es um "Anwendungsneutrale Kommunikationskabelanlagen", um deren allgemeine Anforderungen, um die Anforderungen an Kupferkabel und Lichtwellenleiter frü die Verbindungstechnik. Als Geltungsbereich sind die Geländeverkabelung, die Gebäudeverkabelung und die Etagenverkabelung definiert. Die Norm DIN EN 50173 wurde später um DIN EN 50174, DIN EN 50310 und DIN EN 50346 erweitert, und in folgende Normen untergliedert:
- DIN EN 50173-1: Informationstechnik "Anwendungsneutrale Kommunikationskabelanlage".
- DIN EN 50173-2: Informationstechnik "Anwendungsneutrale Kommunikationskabelanlage - Bürogebäude".
- DIN EN 50173-3: Informationstechnik "Anwendungsneutrale Kommunikationskabelanlage - Industriell genutzte Gebäude".
- DIN EN 50173-4: Informationstechnik "Anwendungsneutrale Kommunikationskabelanlage - Wohnungen"
- DIN EN 50173-5: Informationstechnik "Anwendungsneutrale Kommunikationskabelanlage - Rechenzentren".
- DIN EN 50173-6: Informationstechnik "Anwendungsneutrale Verkabelung für das Gebäudemanagement".
Aus diesen Klassen lassen sich die Leistungsanforderungen an die gesamte Übertragungsstrecke sowie die benötigten Komponenten wie Kabel, Steckverbinder, Datendosen und Patchfelder ableiten. Als Übertragungsmedien sind symmetrische Kupferkabel (TP, UTP, STP) sowie Lichtwellenleiter zugelassen. Die TP-Kabel sind den Link-Klassen angepasst und in so genannte Kategorien eingeteilt. Die Link-Klassen E und F werden durch die STP-Kabel der Kategorien 6 (Cat 6) und 7 (Cat 7) realisiert.
Im Standard DIN EN 50173-2 geht es um die Struktur der anwendungsneutralen Kommunikationskabelanlage in Bürogebäuden. Es geht um die Dimensionierung und das Leistungsvermögen der Übertragungsstrecke sowie um die Leistungsanforderungen an die Kabel, Verbindungselemente Patchkabel und Rangierfelder.
Die Norm DIN EN 50173-3 entspricht in ihren Leistungsanforderungen den Normen -1 und -2 mit dem Unterschied, dass sich die EN 50173-3 auf industrielle genutzte Gebäude bezieht. Ansonsten geht es wie in den anderen Normen um Strukturen, Dimensionierungen und Leistungsanforderungen an Kabel, Lichtwellenleiter, Verbindungselemente und Patchfelder.
Auch in der Norm DIN EN 50173-4 geht es um die Struktur, die Leistungsanforderungen und um die Grenzwerte der Verkabelungs- und Verbindungskomponenten, allerdings für Kommunikationskabelanlagen in Wohnungen. EN 50173-4 ist die Norm für die Heimverkabelung.