Überspannungen sind Spannungen, die höher sind als die eigentliche Versorgungsspannung und durch die elektronische Bauteile, Komponenten, Leiterplatten und Systeme beschädigt werden können.
Überspannungen können zeitweilig auftreten, extrem kurzeitig sein und durch transiente Spannungsstöße, man spricht auch von Glitches, von wenigen Nanosekunden ausgelöst werden. Sie können ebenso durch Netzspannungsschwankungen, durch statische Aufladungen, HF-Überlagerungen, Blitzentladung, Oberwellen, Kurzschluss, kurzzeitige Netzspannungsunterbrechungen, Schaltvorgänge oder defekte Netzteile verursacht werden.
Der Schutz gegen Überspannungen dient dem Schutz gegen gesundheitliche Schäden und dem Schutz von elektrostatisch gefährdeten Bauteilen ( ESD), die bereits bei geringen Überspannungen beschädigt werden können. Der Überspannungsschutz (Ü SS) kann sich auf die elektrostatischen Aufladungen beziehen, deren Einfluss durch verbesserte Abschirmungen verhindert werden kann, sie kann sich ebenso auf die Versorgungsspannung beziehen, die durch entsprechende spannungsstabilisierende Bauelemente wie Zenerdioden, Suppressordioden, Varistoren, Schottky-Dioden und Multilayer-Varistoren, durch Überspannungsableiter und Batteriepufferung auf konstantem Niveau gehalten werden kann. Auftretende Überspannungen werden mittels Potentialausgleich über die Überspannungsableiter und den Schutzkontakt der Steckdose ins Erdreich abgeleitet. Überspannungen durch Blitze können mehrere hundert Kilovolt (kV) betragen und damit deutlich über den Durchschlagspannungen der Isolationen von Niederspannungsanlagen liegen.