Als Roll-Off-Rate wird die Flankensteilheit von Filtern bezeichnet, die in Dezibel ( dB) pro Oktave oder pro Dekade angegeben wird. Hat beispielsweise ein Filter bei 200 kHz einen Abfall von -3 dB und bei 400 kHz eine Dämpfung von 27 dB, dann beträgt die Roll-Off-Rate 24 dB/Oktave.
Die Roll-Off-Rate ändert sich in der Nähe der Roll-Off- Frequenz, sie kann durch die Poligkeit von Filtern erhöht werden. Hat beispielsweise ein einpoliges Filter einen Roll-Off von 20 dB/Dekade, dann beträgt der Roll-Off bei einem zweipoligen 40 dB/Dekade, bei einem 3-poligen 60 dB/Dekade usw. Zu beachten ist, dass ein Frequenzgangabfall von 20 dB/Dekade einem von 6 dB/Oktave entspricht.
Neben der Roll-Off-Rate gibt es noch die Roll-Off-Frequenz. Das ist die Frequenz bei einem Amplitudenabfall von 3 dB. Die Begriffe Roll-Off oder Roll-Off-Rate werden vorwiegend bei Frequenzgangkurven angewendet, sie können aber ebenso bei anderen pegelabhängigen Änderungen einer physikalischen Größe benutzt werden, beispielsweise bei Lautsprechern.
Bei Mikdrofonen spricht man von Low-End Roll-Off und High-End Roll-Off. Mikrofone mit einem Low-End Roll-Off haben bei tiefen Frequenzen, also bei Bässen, einen allmählichen Abfall des Frequenzgangs. Anders ist es bei Mikrofonen mit High-End Roll-Off. Bei diesen Mikrofonen nimmt die Empfindlichkeit bei hohen Frequenzen oberhalb von 15 kHz allmählich ab. Ein langsam abklingender Roll-Off zeichnet sich durch einen natürlichen Klang aus.