Von der Abfallzeit, Fall Time, spricht man bei Pulsen und Rechtecksignalen. Es handelt es sich um die Zeit, die zwischen dem 90-%- und dem 10-%-Wert einer Pegeländerung vergeht, bezogen auf den höchsten und niedrigsten Pegel des Pulses, also auf das Pulsdach und den Pulsboden.
Das Über- und Unterschwingen wird bei der Bestimmung der Abfallzeit nicht berücksichtigt. Die Abfallzeit steht in einem unmittelbaren Zusammenhang mit dem Tiefpassverhalten der Übertragungsstrecke oder eines Vierpols, den der Puls durchläuft.
Näherungsweise kann der Quotient 350/ Bandbreite des Tiefpasses angesetzt werden, mit der Bandbreite in Megahertz ( MHz) und der Abfallzeit in Nanosekunden (ns). Hat ein Tiefpass beispielsweise eine Grenzfrequenz von 5 MHz, dann wird ein Puls mit einer extrem kurzen Abfallzeit nach Durchlaufen des Tiefpassfilters eine Abfallzeit von etwa 70 ns aufweisen.