Die Spezifikationen für das HiperLAN wurden vom European Telecommunications Standards Institute (ETSI), Arbeitsgruppe RES10, erarbeitet. HiperLAN/1 ist der erste Standard des ETSI BRAN-Projektes für funktechnische Breitband-Anschlussnetze. HiperLAN/1 unterstützt die Hochgeschwindigkeitskommunikation mit Übertragungsraten von 20 Mbit/s zwischen portablen Geräten. Als Funkfrequenzbereich nutzt HiperLAN/1 den 5- GHz- Frequenzbereich
Der HiperLAN-Standard
Der HiperLAN-Standard deckt die Breitbandübertragung für drahtlose lokale Netzwerke ( WLAN) ab und orientiert sich an bestehenden LAN-Konzepten mit ATM- und IP-Protokollen.
Aus diesem Grund beschränkt sich HiperLAN auf die Standardisierung der Bitübertragungsschicht und der MAC- Schicht und behält die standardisierte Schnittstelle zur LLC-Schicht bei. Die MAC-Schicht wird in eine sogenannte Medium-Access-Control-Teilschicht und eine Channel-Access-Teilschicht unterteilt, wobei Letztere, das Verfahren für den Kanalzugriff definiert.
Da bei WLANs im Gegensatz zu drahtgebundenen LANs andere Übertragungsmodalitäten eine Rolle spielen, müssen diese in der MAC-Schicht abgehandelt werden. Dazu gehören u.a. die Adressabbildung, bei der die internen Adressstrukturen des HiperLAN-Standards mittels der Adressabbildung von der MAC-Adresse in die HiperLAN-Adresse umgesetzt werden. Des Weiteren der Verschlüsselungsalgorithmus mit entsprechendem Schlüsselmanagement, das Weiterreichen (Forwarding) der Datenpakete über mehrere Stationen hinweg und die Datenübertragung von zeitkritischen als auch von asynchronen, zeitunkritischen Datenpaketen.
Frequenzbereich und Bandbreite von HiperLAN
Die Geräte werden im Frequenzbereich von 5,15 GHz bis 5,35 GHz mit einer Bandbreite von 150 MHz betrieben. Zukünftig werden auch Frequenzbänder zwischen 17,1 GHz und 17,3 GHz benutzt. Die Ausgangsleistung beträgt bis zu 1 Watt; wobei der Standard zwischen drei Sende- und Empfangsklassen mit unterschiedlicher Leistung bzw. Empfindlichkeit unterscheidet. Bei der Datenübertragung unterscheidet man zwischen dem Verbindungsaufbau und der eigentlichen Übertragung. Beim Verbindungsaufbau wird jedes Datenpaket mit einem so genannten Low Bitrate Header versehen, der mit niedriger Übertragungsrate von 1,47 Mbit/s übertragen wird. Die anschließende Übertragung der Nutz- und Steuerdaten erfolgt mit einer Übertragungsrate von 23,5 Mbit/s.
HiperLAN/2 arbeitet wie 802.11 mit Orthogonal Frequency Division Multiplex ( OFDM) und 20-MHz-Kanälen, die in 52 Schmalbandkanäle von jeweils 300 kHz Bandbreite untergliedert sind. 48 Kanäle werden für die Datenübertragung genutzt, die verbleibenden vier für Synchronisation und Steuerung. Mit HiperLAN/2 sind Datenraten von bis zu 54 Mbit/s über Entfernung von 100 m bis hin zu 2 km möglich. HiperLAN/2 unterstützt die Dienstgüte ( QoS) und eignet sich daher auch für die Übertragung von Sprache und Video. HiperLAN/2 soll bestehende LAN-Technologien ergänzen und den mobilen Zugang bereit stellen. Den Zugangspunkt zwischen den fest installierten LANs und HiperLAN/2 bildet der Radio Access Point ( RAP).
Als Zugangsverfahren benutzt HiperLAN/2 das TDMA-Verfahren.
Die ersten Veröffentlichungen über HiperLAN/2 erfolgten 1999. Leider konnte sich dieser europäische Funkstandard nicht gegen 802.11 durchsetzen und gilt seit 2008 als eingestellt.