Die Abkürzung SDSL wird für verschiedene Systeme verwendet: für Single Pair DSL, ein DSL- System für ein Leiterpaar, ebenso wie für Symmetrical DSL, ein System mit symmetrischen Bitraten, das vom European Telecommunications Standards Institute ( ETSI) standardisiert wurde.
SDSL ist ein Verfahren für Vollduplex-Übertragungen mit symmetrischen Übertragungsgeschwindigkeiten von 192 kbit/s bis 2,304 Mbit/s, wobei die Datenrate in 64-kbit/s-Schritten ab 192 kbit/s einstellbar ist. Mit diesen Datenraten können die T1-Leitung mit 1,544 Mbit/s und die E1-Leitung mit 2,048 Mbit/s adaptiert werden. Die Übertragung erfolgt auf einer Kupfer-Doppelader, die maximale Entfernung liegt bei 3,5 km.
Für SDSL wurde bei der ETSI ein neues Standardisierungsvorhaben gestartet, bei dem auch niedrigere Übertragungsraten als 2,048 Mbit/s möglich sein sollen. Die Übertragungsrate soll durch Bitratenadaption an die Übertragungskapazität der Anschlussleitung angepasst werden. Zur Erhöhung der Reichweite ist eine trelliscodierte PAM- Modulation als Leitungscodierung vorgesehen, die Ungerboeck- Codierung genannt wird, nach dem Erfinder der Trellis-Codierung. Bei SDSL ist eine Koexistenz mit POTS und ISDN vorgesehen, und zwar durch Multiplexen in den SDSL- Datenstrom.
SDSL eignet sich besonders für Intranet-Anwendungen wie LAN- Kopplungen oder Videokonferenzen und ist prädestiniert für Teleworker und Anwendungen im SoHo-Bereich.