Bei den stereoskopischen Wiedergabeverfahren für dreidimensionale Darstellungen müssen die beiden perspektivisch versetzten Bilder für jedes Auge getrennt sichtbar sein. Je nach Stereoskopieverfahren benutzt man dazu Wiedergabetechniken, die mit Farbfiltern, Polarisationsfiltern oder mit nacheinander wiedergegebenen Einzelbildern arbeiten. Eines der älteren Verfahren ist das mit Farbfilterbrillen, auch als Anaglyphenbrille bezeichnet.
Bei dieser Technik sind die beiden Bilder für das rechte und das linke Auge in zwei Farben eingefärbt. Der Farbfilter vor dem einen Auge lässt nur die Bildanteile des Farbfilters passieren, gleiches gilt für den Farbfilter vor dem anderen Auge.
Da die beiden Bilder perspektivisch versetzt sind, nimmt der Betrachter zwei versetzte Bilder wahr, die das Gehirn zu einem dreidimensionalen Bild mit Tiefenwirkung interpretiert.
Das Verfahren stammt aus der frühen Kinotechnik. Als Farbfilter wurden in den Anfangsjahren Komplementärfarben wie rot und cyan benutzt, später wurden diese Filter durch Rot- Grün-Filter und andere Farbkombinationen ersetzt, die bessere Ergebnisse zeitigten.