Vectoring

Vectoring ist ein Verfahren, das zur Erhöhung der Datenrate in xDSL-Techniken eingesetzt wird, vorwiegend in VDSL2 und ADSL2+, weswegen es auch als VDSL2-Vectoring bezeichnet wird. Beim Vectoring und anderen im dynamischem Spektrummanagement ( DSM) benutzten Verfahren wie dem Line Bonding oder dem Phantom-Betrieb, geht es darum, die Einschränkungen der Datenraten, die durch Fremd- und Störsignale, durch Interferenzen, Übersprechen und Nahnebensprechen auf den DSL- Leitungen der Teilnehmeranschlussleitung ( TAL) entstehen, zu verringern und zu kompensieren.

Alle drei Verfahren, die auch gemeinsam kombiniert werden, sollen die Übertragungsrate der vorhandenen Kupfer-Doppeladern erhöhen und dadurch die kostenintensive optische Verkabelung möglichst lange herauszögern. Während einige Verfahren des dynamischen Spektrummanagements die Sendeleistung reduzieren oder die Sendefrequenzen für einzelne DSL-Leitungen ändern, setzt Vectoring zur Verbesserung des Störabstands auf die Kompensation des Fernnebensprechens ( FEXT) und auf die Unterdrückung von Interferenzen, dem Interference Cancellation ( IFC).

VDSL2-Spezifikationen mit Vectoring

VDSL2-Spezifikationen mit Vectoring

Vectoring ist ein von der Internationalen Fernmeldeunion ( ITU) unter G.993.5 standardisiertes Verfahren zur Reduzierung von Störeinflüssen im Anschlussbereich auf der Kupfer-Doppelader. Es handelt sich um eine Kompensationstechnik, bei der während der Übertragung, also in Echtzeit, ein Kompensationssignal errechnet wird, mit dem die hochfrequenten Störsignale ausgefiltert werden. Mit diesem Verfahren werden bei VDSL2 nach ITU-T G.993.5 Annex A im Download Datenraten von 100 Mbit/s bei einer Leitungslänge von 1.000 m erreicht, nach G.993.5 Annex Q sogar Datenraten von 250 Mbit/s über 500 m. Im Upload betragen die Datenraten 40 Mbit/s.

Die verschiedenen Level des Dynamic Spectrum Managements (DSM)

Die verschiedenen Level des Dynamic Spectrum Managements (DSM)

VDSL2-Vectoring wird von dem Digital Subscriber Line Access Multiplexer ( DSLAM) in der Ortsvermittlung und einem VDSL2-Vectoring- Modem beim Endanwender unterstützt. Eingesetzt wird es in FTTC, über deren Glasfaseranschlusstechnik viele Teilnehmeranschlüsse versorgt werden können. Die Realisierung gilt als nicht ganz unproblematisch, da in Teilnehmeranschlussleitungen die DSL-Leitungen von verschiedenen Betreibern nebeneinander liegen können und das Vectoring jede einzelne DSL- Leitung einbezieht. Das würde aber bedeuten, dass das dynamische Spektrummanagement des Vectoring-Betreibers Zugriff auf die DSL-Leitungen der Mitbewerber haben müsste.

Eine Weiterentwicklung von VDSL2 und des Vectoring ist das Supervectoring, mit dem Datenraten von 300 Mbit/s im Downstream und 50 Mbit/s im Upstream erreicht werden.

Informationen zum Artikel
Deutsch: Vectoring
Englisch: vectoring
Veröffentlicht: 21.03.2019
Wörter: 356
Tags: DSL-Techniken
Links: Datenrate, xDSL-Verfahren, VDSL2, ADSL2+, Dynamisches Spektrummanagement
Übersetzung: EN
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