Thermopile, was übersetzt Thermohaufen oder Thermosäule bedeutet, ist ein Temperatursensor, der auf dem Prinzip der Thermoelektrik basiert. Ein solcher Thermopile besteht aus mehreren in Reihe geschalteten Thermoelementen, die, jedes für sich, bei Temperaturänderungen Spannung erzeugen. Die einzelnen Thermoelemente bestehen aus einer Kontaktstelle zwischen zwei verschiedenen, sich berührenden Metallen.
Eine solche Anordnung erzeugt bei Temperaturänderungen eine Kontaktspannung, die proportional der Temperaturänderung ist. Entsprechende Thermoeffekte sind der Seebeck-Effekt und der Peltier-Effekt. Die Reihenschaltung von mehreren Thermoelementen - das können durchaus hundert und mehr sein - hat eine höhere Empfindlichkeit gegenüber einem Einzelelement, und außerdem erzeugt sie wesentlich höhere Spannungen.
Thermopiles sind flache Chips mit wenigen Millimeter Kantenlänge. Sie bestehen aus einer Silizium- Membran auf die die Thermoelemente als Kontaktstelle zwischen zwei verschiedenen Materialien aufgebracht sind. Sie erfassen Wärmestrahlung aller Wellenlängen, wobei die Empfindlichkeit relativ gleichbleibend ist, von UV- Licht bis zum Infrarotlicht. Sind bestimmte Wellenlängenbereich von besonderem Interesse, werden diese durch optische Filter ausgefiltert. Die trifft beispielsweise bei Einsatz in Bewegungsmeldern zu.
Thermopiles werden für Erfassung und Messung von Wärmestrahlung benutzt. So bei der berührungslosen Temperaturmessung in der Produktion, der Messung von Körpertemperaturen, bei der Temperaturkontrolle von elektronischen Geräten, Platinen und Gestellen und in thermischen Bewegungsmeldern.