Für die Emulation von virtuellen Leitungen in IP-Netzen hat man den Begriff Pseudowire ( PW) geprägt. Pseudowire emuliert die Leitungen über paketvermittelte Netze und entkoppelt den Dienst von der zugrunde liegenden physikalischen Infrastruktur. Pseudowire wird auch über Carrier-Ethernet angeboten und wird in der Regel als Ethernet over MPLS ( EoMPLS) implementiert.
Die Arbeitsgruppe Pseudowire Emulation Edge-to-Edge ( PWE3) der Internet Engineering Task Force ( IETF) definiert Pseudowire als einen Mechanismus, der wesentliche Eigenschaften eines Telekommunikationsdienstes wie Frame Relay ( FR), ATM oder Ethernet über paketvermittelte Netze auf der Grundlage des IP-Protokolls, des Layer 2 Tunneling Protocol ( L2TP) und Multi-Protocol Label Switching (MPLS) emuliert.
Dadurch können Netzbetreiber relativ einfach Layer-2- Dienste und verbindungsorientierte Legacy-Dienste über IP-Netze transportieren.
Bei der Technik des Pseudowire werden beliebige Daten von Sprache oder Video in neue vereinheitlichte Datenpakete verpackt, die dann über das gesamte Netz transportiert werden können. Die Pseudowire-Technik wird nicht nur in Kernnetzen eingesetzt, sondern auch im Zugangsbereich. Die Services bleiben dabei erhalten.