Es gibt mehrere Verfahren zur Erhöhung der Datenrate von xDSL-Techniken in Teilnehmeranschlussleitungen: Vectoring, Line Bonding und Phantom-Betrieb. Alle diese Verfahren, die auch in Kombination eingesetzt werden, zielen darauf ab, die Kupfer-Doppeladern möglichst lange zu nutzen um die hohen Investitionen in Glasfasern im Anschlussbereich möglichst spät zu tätigen.
Was den Phantom-Betrieb betrifft, so arbeitet dieser mit virtuellen Kanälen, die zum Datenverkehr beitragen und dadurch die Datenrate erhöhen. Voraussetzung für den Phantom-Betrieb ist eine Anschlussverkabelung mit zwei oder mehr Kupfer-Doppeladern. Über jede Kupfer-Doppelader wird ein physischer DSL-Übertragungskanal realisiert und ein dritter DSL-Übertragungskanal wird als virtueller Kanal zwischen den beiden physischen Übertragungskanälen geschaltet. Diese drei DSL-Übertragungskanäle bieten bei zwei Kupfer-Doppeladern eine um 30 % höhere Übertragungsgeschwindigkeit. Bei vier Kupfer-Doppeladern können vier physische und drei virtuelle DSL- Kanäle geschaltet werden. Die Datenrate steigt dadurch um 75 %.
Mit dieser Technik wurden mit sieben DSL-Kanälen Datenraten von über 800 Mbit/s über Entfernungen von einigen hundert Metern erreicht.