Durch Biegungen und winzige Verunreinigungen treten in Lichtwellenleitern polarisationsabhängige Verluste auf. Diese können durch einen speziellen Aufbau des Lichtwellenleiters vermieden werden. Entsprechende Monomodefasern heißen Polarization Maintaining Fiber (PMF), als polarisationserhaltende Glasfaser.
In normalen Glasfasern wird das Licht in zwei Polarisationsmoden übertragen: in der vertikalen und der horizontalen Polarisationsebene. Diese Polarisationsmoden werden während der Übertragung beibehalten, wenn sie nicht durch Veränderung einer Polarisationsebene, beispielsweise durch starke Biegungen der Glasfaser oder durch kleinste Dichteveränderungen, gestört werden. Dadurch kann ein Übersprechen zwischen den Polarisationsmoden und damit eine Unsymmetrie auftreten, die sich in unterschiedlichen Verzögerungszeiten zwischen den beiden Polarisationsmoden bemerkbar macht.
In Monomodefasern mit polarisationserhaltender Charakteristik sind zusätzliche Spannungselemente in die Faser eingebaut, die eine starke Doppelbrechnung erzeugen, wodurch sich zwei definierte Polarisationsmoden bilden: eine schnelle und eine langsame Ausbreitungsachse. Die zusätzlichen Spannungselemente in der PMF-Faser müssen beim Spleißen einer solcher Fasern berücksichtigt werden und erfordern eine dreiachsige Ausrichtung der zu spleißenden Glasfasern und Spezialstecker mit Verdrehsicherung. Entsprechende Stecker haben für den Verdrehschutz einen Führungsstift oder eine Einkerbung, die ein Verdrehen verhindert.