Ein Notruf, Emergency Call, ist ein in einem Notfall an eine Leitstelle oder Notrufzentrale übermitteltes Signal um Betroffenen in einer Notsituation zu helfen. In Europa gilt für Notrufe die Notrufnummer 112.
- Notrufe können aus dem Heimbereich von Hilfs- und Pflegebedürftigen abgegeben werden, man spricht in diesem Fall von Hausnotrufen. Daneben gibt es den automatischen Notruf aus einem Kraftfahrzeug heraus, bei einem Unfall. Daneben gibt es den mobilen Notruf, der ortsungebunden ist und auf einem Mobilgerät ausgelöst wird. Die Kommunikationswege für diese Beispiele sind das klassische Telefonnetz, das IP-Netz und Mobilfunknetze. Generell wird bei einem Notruf über die Notrufnummer 112 eine Verbindung zwischen dem Notrufgerät und der Notrufzentrale aufgebaut. Über diese Verbindung werden Personen- und Standortdaten von dem Notfallopfer übertragen. Über die gleichzeitig geschaltete Sprachverbindung können Zustandsberichte übermittelt werden. Bei Autounfällen und beim mobilen Notruf ist die Positionsgenauigkeit entscheidend um das Unfallopfer möglichst schnell zu erreichen. Die Positionsgenauigkeit wird durch Laufzeitmessungen zwischen mehreren Signalen errechnet. Die entsprechenden Verfahren nennen sich je nach Mobilfunknetz Enhanced Observed Time Difference ( E-OTD) und Observed Time Difference of Arrival (OTDOA).
- Daneben gibt es noch die Notruftechnik Emergency Telecommunications ( EMTEL) vom European Telecommunications Standards Institute ( ETSI) und das Emergency Call System ( eCall) von der Europäischen Union ( EU). An Positionsbestimmungsverfahren für die Ortung von mobilen Teilnehmern sind die Automatic Location Identification ( ALI), die bei einem Notruf automatisch die komplette Adresse des Betroffenen an die Notrufzentrale übermittelt, und Advanced Mobile Location ( AML) für die exakte mobile Ortung zu nennen.
- Eine weitere Technik mit der ein Notruf bei Mobilfunkgeräten ausgelöst wird, ist der ManDown- Sensor ( MD) oder Umfallsensor. Bei dieser Schaltung wird dann ein Notruf ausgelöst, wenn das Mobilfunkgerät einen vorgegebenen Neigungswinkel überschreitet. Die auch als Totmannsensor bekannte Notruftechnik, löst dann aus, wenn das Mobilfunkgerät über einen bestimmten Zeitraum einen bestimmten Neigungswinkel aufweist. Damit dieser Notruf nicht fälschlicherweise ausgelöst wird, wird der Benutzer durch einen vorherigen Alarmton auf die möglichen Notruf aufmerksam gemacht. Die ManDown-Technik wird in Arbeitsbereichen eingesetzt, die ein hohes Gefahrenrisiko in sich bergen. So beispielsweise die Gefahr durch Gasaustritt. Die Auslösung des Notrufes kann durch Einstellung von mehreren Betriebsparametern wie dem Neigungswinkel, der Dauer der Neigung und der Zeispanne, in der das Mobilfunkgerät nicht bewegt wird.
