Kurznachrichtendienst

Short Message Service (SMS) ist der Kurznachrichtendienst für die Übermittlung von Kurzmitteilungen an Mobilfunkteilnehmer. Dieser Dienst ist vergleichbar dem Paging, geht allerdings bedingt durch die garantierte Datenübertragung über die Möglichkeiten des Paging hinaus. So lassen sich mit dem SMS-Dienst Mitteilungen von fast allen Netzen aus versenden: vom Handy über das Mobilfunknetz, vom Personal Computer ( PC) über ISDN oder Internet.

Ähnlich vielfältig sehen die Empfangsmöglichkeiten aus: vom Handy über Fax bis hin zur E-Mail. So könnten beispielsweise elektronische Nachrichten, die mittels X.400 an ein MHS-System gesendet werden, zum Handy weitergeleitet werden. Darüber hinaus kann SMS auch für Bearer-Services zur Übertragung von Daten an das Handy genutzt werden. Werden die SMS-Nachrichten zwischen zwei Personen übertragen, handelt es sich um Übertragung zwischen Person to Person ( P2P), erfolgt die Nachrichtenübertragung zwischen einer Anwendung und einem mobilen Teilnehmer, spricht man von Application to Person ( A2P), bei einer Übertragung von einem Mobilteilnehmer und einer Anwendung, von Person to Application ( P2A) und bei einem Messaging zwischen zwei Anwendungen von Application to Application ( A2A)..

Betriensarten des Kurznachrichtendienstes

Der SMS-Standard unterscheidet zwischen Mobile Originated ( MO) und Mobile Terminated ( MT). Bei der Übertragung der Kurznachrichten werden diese zunächst auf der Handy-Tastatur oder auf dem Personal Computer erstellt, anschließend im Store-and-Forward-Verfahren zunächst zur SMS-Zentrale übertragen, dort zwischengespeichert und anschließend zum Empfänger weitergeleitet. Der Absender kann den Status der versandten Mitteilung in der SMS-Zentrale abfragen oder sich die Zustellung quittieren lassen.

SMS-Versand, Foto: Viag Interkom

SMS-Versand, Foto: Viag Interkom

An Verbindungsarten unterscheidet man die Punkt-zu-Punkt-Verbindung (P2P) oder das Cell Broadcast ( CB). Bei der P2P-Verbindung können Mitteilungen von 160 Zeichen (bei 7- Bit- Codierung) bzw. 140 Zeichen (bei 8-Bit-Codierung) übermittelt werden. Bei Cell-Broadcast-Nachrichten reduzieren sich diese Werte auf 82 respektive 93 Zeichen. Die Übertragung erfolgt digital über leitungsvermittelte Wählverbindungen oder bei GSM über den paketvermittelten Kontrollkanal. Die Übertragungsgeschwindigkeit liegt zwischen 400 bit/s und 500 bit/s. Die Wartezeit beträgt vor der Aussendung am Kurznachrichtendienst-Zentrum zwischen 5 und 10 Sekunden. Die Signalisierung für SMS erfolgt über die SS7-Signalisierung.

Erweiterte SMS-Dienste

Mit Enhanced Messaging Service ( EMS) und Multimedia Messaging Service ( MMS) erfährt der Kurznachrichtendienst eine Erweiterung hin zu Grafiken und multimedialen Objekten und mit Concatenated Short Message ( CSM) hin zu überlangen Kurzmitteilungen. Bei dieser Technik können bis zu 255 Kurznachrichten zu einer langen SMS verkettet werden. Der Empfänger einer Concatenated Short Message erhält eine kontinuierliche Nachricht.

Kurznachrichtendienste werden zunehmend von Mobile Instant Messaging ( MIM) sowie von multimedialen Datendiensten wie Rich Communication Services ( RCS) oder Joyn und Social-Medias wie WhatsApp, Ping oder Facebook abgelöst, zumal diese wesentlich verbesserte Services anbieten.

Informationen zum Artikel
Deutsch: Kurznachrichtendienst
Englisch: short message service (mobile communications) - SMS
Veröffentlicht: 13.05.2017
Wörter: 430
Tags: Mobilfunknetze
Links: service management system (IN) (SMS), Dienst, Paging, Datenübertragung (DÜ), Handy
Übersetzung: EN
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