Jitter

Jitter ist eine zufallsbedingte zeitliche oder amplitudenmäßige Schwankung der Signalfrequenz, dessen Phasenlage oder des Signalpegels. Die Internationale Fernmeldeunion ( ITU) definiert Jitter als: "Kurzzeitige Schwankungen der signifikanten Zeitpunkte eines Taktsignals, abweichend von ihren idealen zeitlichen Positionen".

Jitter tritt in jeder elektronischen Schaltung auf und kann die Übertragungsqualität von Sprache oder Video, die Dienstgüte von Kommunikationsnetzen, die Modulation von Signalen, die Internettelefonie, die Logikpegel von Logikschaltungen und vieles mehr negativ beeinträchtigen.

  1. Mit Jitter bezeichnet man in der Datenübertragung die Phasenschwankungen und damit die zeitlichen Änderungen von Signalfrequenzen. Es handelt sich um Schwankungen von fixierten Zeitpunkten z.B. dem Zeitpunkt des Übergangs von einer Signalamplitude eines Digitalsignals auf eine andere. Dadurch können sich Bezugszeitpunkte verschieben, was zu Fehlinterpretationen der Signale, zu Paketverlusten, zur Variation der Latenzzeit und damit zur Verschlechterung der Übertragungsqualität bei Echtzeitanwendungen wie beispielsweise bei der Internettelefonie oder bei Videokonferenzen führen kann. Jitter tritt speziell bei hohen Frequenzen auf, es wird durch Rauschen und Übersprechen, durch Einstreuungen, Flankenverzerrungen, minimale Pegelschwankungen, Netzwerküberlastung und Routenänderungen verursacht und kann mit dem Augendiagramm gemessen werden. Angegeben wird der Jitter in Parts per Million ( ppm) oder in Nanosekunden (ns). Die Jittermessung ist von der Audio Engineering Society ( AES) unter dem Standard AES17 standardisiert worden.
    Jitterarten

    Jitterarten

    Beim Jitter differenziert man zwischen dem zufälligem Jitter, Random Jitter ( RJ), dem totalen Jitter, Total Jitter ( TJ), dem deterministischen Jitter, deterministic Jitter ( DJ) und dem nicht-korrelierten Jitter, Bounded Uncorrelated Jitter (BUJ). Es gibt diverse Methoden um Jitter zu kompensieren indem man senderseitig Flankenverzerrungen vorkompensiert oder empfangsseitig den Jitter durch mathematische Algorithmen korrigiert.
  2. Bei der Datenübertragung über IP-Netze entsteht Jitter durch Latenzzeiten der Datenpaketübertragung zwischen zwei Systemen. Solche Zeitverschiebungen entstehen dadurch, dass einige Datenpakete mehr Zeit für die Übertragung benötigen, als andere. Beispielsweise bei Routenänderungen oder bei Überlast des Netzwerks. Jitter in IP-Netzen belastet in besonderem Maaße die Echtzeitkommunikation, beispielsweise bei der Internettelefonie oder bei Webkonferenzen.
  3. Bei Compact Discs ( CD) und DVDs wird der Jitter individuell für alle Pits und Lands gemessen und als mittlere Standardabweichung nach Statistikverfahren berechnet. Der Standard schreibt genaue Bezugswerte vor.
Informationen zum Artikel
Deutsch: Jitter
Englisch: jitter
Veröffentlicht: 27.01.2021
Wörter: 351
Tags: DK-Übertragung Speichertechnik
Links: Internationale Fernmeldeunion, Internationale Fernmeldeunion, Sprache, Video, Dienstgüte
Übersetzung: EN
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