Streuparameter, S-Parameter, sind frequenzabhängige Parameter von hochfrequenten Schaltungen, Komponenten, Geräten und Systemen und stellen die Transmissionswerte und Reflexionswerte von den Eingängen und den Ausgängen dar. S-Parameter werden als komplexe Zahlen in Betrag und Phase angegeben, der Betrag in Dezibel ( dB), die Phasenlage in Winkelgraden. Sie sind dimensionslos und unterliegen einer vorgegebenen Nomenklatur. Diese Nomenklatur ist abhängig von der Anzahl an Toren, beziehungsweise der Portzahl.
Ein Eintor ist ein Bauelement mit zwei Anschlüssen, ein Zweipol, und wird durch einen einzigen Streuparameter beschrieben (S11). Ein Zweitor entspricht einem Vierpol und wird durch vier S-Parameter beschrieben, S11, S21, S12 und S22. Damit lassen sich die meisten Schaltungen und HF-Module beschreiben. Ein Dreitor, Three- Port, wird durch die neun S-Parameter S11, S12, S13, S21, S22, S23, S31, S32 und S33 beschrieben und ein Viertor durch sechzehn S-Parameter.
Der S-Parameter S11 repräsentiert den Eingangsreflexionsfaktor bei angepasstem Ausgang. Er steht für die wellenwiderstandsrichtige Anpassung des Eingangs an die Impedanz der Messleitung, die 50 Ohm oder 75 Ohm hat.
Ein niedriger S11-Wert sagt aus, dass die Rückflussdämpfung gering. S21 entspricht dem Vorwärtstransmissionsfaktor bei angepasstem Ausgang. Es geht dabei um die Transmission und damit um die Einfügungsdämpfung oder Verstärkung, die ein Mehrpol bewirkt. Ist ein Verstärker in der Schaltung vorhanden, dann kann S21 eine Verstärkung anzeigen (d.h. S21 > 0 dB). Das bedeutet, dass beispielsweise bei 1 W Leistung am Eingangsport Port 1, mehr als 1 W Leistung am Ausgangsport 2 anstehen. S12 ist der Rückwärtstransmissionsfaktor bei angepasstem Eingang. Er entspricht bei passiven Komponenten mit bidirektionalen Eigenschaften dem S-Parameter S21. Und bei S22 geht es um den Ausgangsreflexionsfaktor bei angepasstem Eingang und damit um die Anpassung des Ausgangs an die Impedanz des Messsystems.
Gemessen werden Streuparameter mit Netzwerkanalysatoren ( NWA), dargestellt werden sie in Smith-Diagrammen.