IPv6-Protokoll

IPv6 (Internet Protocol Version 6) ist eine von der Internet Engineering Task Force ( IETF) erarbeitete IP-Protokollversion, die als Ergebnis der IPnG-Arbeiten im Dezember 1995 in den Internet-Standard übernommen wurde. Die Version 6 des IP-Protokolls ist eine kontinuierliche Weiterentwicklung des IPv4-Protokolls.

Die wesentlichen Unterschiede zwischen den beiden Versionen liegen in den wesentlich erweiterten Adressierungsmöglichkeiten von IPv6, der Vereinfachung des Headerformats, der verbesserten Unterstützung von Optionen und Erweiterungen, in neuen Möglichkeiten der Dienstgüte, der Vereinfachung des Routing und nicht zuletzt in den verbesserten Sicherheitsaspekten.

Der Aufbau des IPv6-Headers

Der IPv6-Header besteht aus einem 4 Bit langen Versionsfeld für die IP-Version, einem 8 Bit langen Prioritätsfeld (Traffic Class) für die Dienstgüte und einem 20 Bit langen Flow-Label-Feld, das von der Datenquelle zur Kennzeichnung von Datenpaketen verwendet wird, die ein spezielles Handling mit einer bestimmter Dienstgüte erfahren sollen. Darüber hinaus enthält der IPv6-Header das 16 Bit lange Payload-Length-Feld, das Next-Header-Feld (8 Bit) für die Eintragung des Folgeprotokolls, das 8 Bit lange Feld für das Hop-Limit-Feld, das dem Time-to-Live-Feld in IPv4 entspricht und dem jeweils 128 Bit langen Quelladressfeld und ebenso langen Zieladressfeld.

IPv6-Header

IPv6-Header

Bedingt durch den auf 128 Bits erweiterten Adressraum kann eine schier unendliche Anzahl an adressierbaren Knoten angesprochen werden, die Adressenanzahl entspricht der einer 39-stelligen Dezimalzahl. Die einfachste Form einer IPv6-Adresse umfasst als Knotenadresse 128 Bits. Mittels eines Format-Präfixes ( FP) sind bestimmte Adressformate voreingestellt. So die Formate für Unicast, Multicast und für einige protokollabhängige Adresserweiterungen.

Erweiterungen des IPv6-Headers

Um eine optimale Durchleitung der Datenpakete sowie eine gesonderte Bearbeitung der Datagramme durch das Netz zu gewährleisten, gibt es für IPv4 Optionen und für IPv6 optionale Erweiterungs-Header. Es handelt sich dabei um Header deren Reihenfolge festgelegt ist, die miteinander verkettet werden und dem IPv6-Header folgen. An Extension- Headern gibt es den Hop-by-Hop-Options-Header, Routing-Header, Fragment Header, Authentication Header, Privacy Header und den Destination-Options-Header. Erweitert werden kann der IPv6-Header um den Header von Internet Control Message Protocol, ICMPv6, für Fehlermeldungen und -behandlungen.

Bei der Migration vom IPv4-Protokoll auf das IPv6-Protokoll werden beide Internet-Protokolle zuerst parallel auf allen Netzknoten betrieben. Diese Betriebsart nennt sich Dual Stack und wird solange beibehalten, bis auf das IPv4-Protokoll verzichtet werden kann. Der Status von IPv6 wird u.a in den RFCs 1881, 1887, 2375 und 2462 beschrieben, die Adressstruktur in RFC 2373 und RFC 2374.

Informationen zum Artikel
Deutsch: IPv6-Protokoll
Englisch: Internet protocol version 6 - IPv6
Veröffentlicht: 25.07.2017
Wörter: 388
Tags: IP-Protokolle
Links: Internet, Task, Internet engineering task force (IETF), intelligent peripheral (IN) (IP), IPnG-Protokolle
Übersetzung: EN
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