Stratosphärische Kommunikationsplattformen sollen die satellitengestützte und die terrestrische Kommunikation miteinander verbinden. Da die terrestrische Kommunikation durch die Bodeninfrastruktur beeinträchtigt wird und die Funkzellendichte von der Verkehrsdichte und der Bodenbeschaffung abhängen, sind in der Stratosphäre positionierte geostationäre Kommunikationsplattformen, die sogenannten High Altitude Platforms (HAP), als Alternative für die Satellitenkommunikation und die terrestrische Mobilkommunikation im Gespräch.
Die in Höhen von 15 km bis 25 km stationierten HAPs, die in einem unbemannten Luftschiff eingebaut sein könnten, könnten einen Funkbereich von etwa 500 km versorgen. Die HAPs haben keine Laufzeitprobleme gegenüber den geostationären Satelliten und gegenüber den Low Earth Orbiter ( LEO) den Vorteil, dass sie stationär arbeiten und nicht den Standort verändern.
Dank des großen Strahlungsgebietes könnte man ganz Europa mit etwa 30 stratosphärischen Kommunikationsplattformen bestrahlen, im Gegensatz zu mehreren tausend Basisstationen.
Für die Kommunikation zwischen den HAPs und den Bodenterminals wurden international bereits Frequenzen im Bereich von 47,2 GHz und 48,2 GHz reserviert, zumal über solche Plattformen eine Hochgeschwindigkeitsdatenübertragung möglich ist. Die HAPs sind darüber hinaus über Linkverbindungen, die Inter Platform Links ( IPL) untereinander verbunden. Da zwischen den HAPs eine Sichtverbindung besteht und keine Wolkenbeeinträchtigung möglich ist, kann diese Verbindung Laser erfolgen, wodurch Datenraten im Gigabit-Bereich möglich wären.