Gruppenlaufzeit

Bei der Übertragung von Frequenzen in einem Vierpol spielt neben dem Frequenzgang die Phasenlage der Frequenzen untereinander eine wesentliche Rolle. Die Phasenlagen einer Frequenzgruppe werden als Gruppenlaufzeit bezeichnet. Ideal wäre es, wenn die Phasenlaufzeiten frequenzunabhängig wären.

Die Phasenlagen von Frequenzen hängen von den frequenzbestimmenden Bauelementen oder Schaltungen ab: von Kapazitäten, Induktivitäten, Kabeln, Schwingkreisen und Filtern. Da in einem frequenzbeeinflussenden Vierpol tiefere Frequenzen sich in ihrer Phasenlage und damit der Laufzeit anders verhalten als höhere, ist der phasenmäßige Bezug der Frequenzen untereinander, die Gruppenlaufzeit, ein Kriterium für das Übertragungsverhalten des Vierpols. Ein Vierpol mit starken Gruppenlaufzeitänderungen wird daher nichtsinusförmige Signale verzerrt übertragen, da die Harmonischen unterschiedlich lange Laufzeiten in dem Vierpol haben.

Unabhängig vom Frequenzbereich beeinflusst die Gruppenlaufzeit gleichermaßen das Klangbild im Audiobereich, wie die Übertragungseigenschaften von Funkstrecken oder HF-Verstärkern. Gruppenlaufzeiten führen hierbei zu Signalverfälschungen bei denen u.U. der Informationsinhalt einer Nachricht nicht mehr erkannt werden kann.

Informationen zum Artikel
Deutsch: Gruppenlaufzeit
Englisch: group delay
Veröffentlicht: 25.08.2007
Wörter: 163
Tags: NT-Kenngrößen
Links: Frequenz, Vierpol, Frequenzgang, Induktivität, Kabel
Übersetzung: EN
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