Bei General Packet Radio Service (GPRS) handelt es sich um eine Datenübertragung mit Datenpaketvermittlung über GSM. Da GPRS
im Gegensatz zu High Speed Circuit Switched Data (HSCSD) paketorientiert arbeitet, können sich mehrere Datenpakete
mit unterschiedlichen Zieladressen einen Übertragungskanal dynamisch teilen, wodurch die Netzressourcen gegenüber HSCSD wesentlich effizienter
genutzt werden. Gleichzeitig ist eine Tarifierung nach dem Übertragungsvolumen möglich.
Bedingt durch vier verschiedene Codierschemen (CS) lassen sich die Übertragungsgeschwindigkeit und die Übertragungsgüte aufeinander abstimmen.
Die Übertragungsraten liegen bei CS1 bei 9,05 kbit/s je Time Slot,
bei CS2 bei 13,4 kbit/s, bei CS3 bei 15,6 kbit/s und bei CS4 bei 21,4 kbit/s, wobei bei höheren Datenraten der Aufwand
für die Fehlerkorrektur verringert wird.
Erhöhung der Datenrate
Zur Steigerung der Übertragungsgeschwindigkeit wird in
GPRS-Netzen
die Technik der
Kanalbündelung genutzt. Im Codierschema 4 (CS4) mit einem
Datendurchsatz von
21,4 kbit/s pro
Kanal, ergibt sich bei der Kanalbündelung aller acht Kanäle eine Gesamtdatenrate von 171,2 kbit/s. In dieser Betriebsart
werden allerdings längere
Datenblöcke übertragen, was eine
Anpassung der ABIS-Schnittstelle
zwischen
Base Station Controller (BSC) und Basisstation (BS) erforderlich macht.
In der Praxis erwartet man eine mittlere Datenraten von 58 kbit/s, die auf vier Zeitschlitzen basiert.
Die Anpassung der Übertragungsgeschwindigkeit erfolgt dynamisch in Abhängigkeit der HF-Übertragungseigenschaften durch Umschaltung zwischen den Codierschemen
Dienstekategorien
von GPRS
Bei GPRS gibt es zwei Dienstkategorien: die
Punkt-zu-Punkt-Verbindung (PTP, PP) und die
Punkt-zu-Mehrpunktverbindung
(PTM, PMP). PTP-Dienste übertragen IP-Pakete zwischen zwei
Benutzern, PTM-Dienste unterstützen die
Datenübermittlung
von einem Absender zu einer Empfängergruppe, die sich zu einer bestimmten Zeit in einem Gebiet aufhält. Der GPRS-Teilnehmer kann sich für beide Gruppen registrieren lassen. Bei dem
PTM-Dienst unterscheidet man noch zwischen dem Multicast-Betrieb (PTM-M) und dem
Gruppenruf, PTM-GC (Group Call). Bei
Multicast
werden die Daten an alle in alle
Regionen übertragen, die der Absender angegeben hat. Beim Gruppenruf gehen die
Informationen
nur an eine bestimmte Teilnehmergruppe.
Funktionalität des GPRS-Handys
Da GPRS-Handys neben der Datenübertragung auch die GSM-Funktionalität
zum Telefonieren unterstützen, wird es für die
Endgeräte mehrere Terminal-Klassen geben. Mit den technisch aufwändigen Geräten der A-Klasse
kann man gleichzeitig telefonieren und Daten übertragen. Bei Geräten der
Klasse B hingegen muss die Datenübertragung zur
Annahme eines Telefonates unterbrochen werden. Bei der Klasse C muss die Betriebsart GSM/GPRS vor dem
Verbindungsaufbau
festgelegt werden, da sie während des Betriebs nicht mehr geändert werden kann.
GPRS-Netze werden auf den vorhandenen
GSM-Netzen betrieben, wobei die Übertragungsgeschwindigkeit von verschiedenen
Faktoren wie der Übertragungskapazität des Funknetzes und der Anzahl der Nutzer abhängt. Es wurde speziell für die Anforderungen an die
mobile Datenkommunikation
mit Blick auf das
Mobile Office entwickelt.