Hinter dem Begriff Single-Board-Computer ( SBC) verbirgt sich ein Prozessorboard, das alle zum Betrieb des Systems erforderlichen Komponenten wie den Mikroprozessor, die Arbeitsspeicher, Caches, die Chipsätze usw. enthält. Weitergehende periphere Funktionen für die Aus- und Eingabe, die Grafikdarstellung oder die Kommunikationssteuerung können über weitere Aufsteckmodule hinzugefügt werden.
Neben diesen Single-Board- Computern gibt es die Computermodule bei denen sich der Prozessor mit den ihn umgebenden Chips auf einer kleinen Platine befindet, die in das Trägerboard gesteckt wird. Bei diesem Semicustom-Prinzip kann das Trägerboard selbst entwickelt werden und die Standard-Funktionen werden als kleine Platine dazugekauft.
Für beide Rechnerarchitekturen haben sich eigene Standards und viele herstellerspezifische Ausprägungen entwickelt, von denen die von der PCI Industrial Computer Manufacturers Group ( PICMG) gepflegten die größte industrielle Bedeutung haben.
Da bei Einplatinencomputern die komplette Funktionalität auf der Trägerplatine vorhanden ist, benötigen solche Single-Board-Computer keinen Busanschluss, sie benötigen allerdings eine optimale Software-Unterstützung, ebenso wie die Möglichkeit die Funktionalität modifizieren und erweitern zu können. Da dies nicht über den Systembus erfüllt werden kann, verlegt man die Modularität auf die Trägerplatine und zwar in Form von aufsteckbaren Modulen, den Mezzanin-Modulen oder anderen. So können computernahe Funktionen von PMC-Modulen oder PC-MIP-Modulen, Ein-/Ausgabefunktionen von IP-Modulen, M-Modulen oder PC/104 ausgeführt.
Einplatinencomputer und Computermodule werden in industriellen, technisch-wissenschaftlichen, medizinischen und anderen kommerziellen Anwendungen wie in Automaten oder in der Konsumelektronik eingesetzt. Einer der bekanntesten und preiswertesten Einplatinencomputer ist der nur etwa scheckkartengroße Raspberry Pi, der von der britischen Raspberry Pi Foundation entwickelt wurde.