Digitalstrom

Der Begriff Digitalstrom entstand aus einem Projekt der Eidgenössischen Technischen Hochschule Zürich (ETHZ). Digitalstrom soll als intelligente Steuerung der Gebäudeelektrik und Heimautomation die Energieeffizienz verbessern. So kann es die Leistung von Geräten im Standby-Betrieb senken oder über Smart Metering diese in Abhängigkeit vom Stromtarif ein- oder ausschalten.

Das Digitalstrom-Konzept ist ein Bussystem mit Master-Slave-Betrieb über das elektrische Haushaltsgeräte und Gebäudekomponenten energiesparend gesteuert werden. Aus dem Konzept ist die Digitalstrom-Allianz hervorgegangen, die Digitalstrom als weltweiten Standard zu etablieren versucht.

Digitalstrom als Gebäudebussystem

Intelligente, farblich gekennzeichnete Steuereinheiten von Digitalstrom

Intelligente, farblich gekennzeichnete Steuereinheiten von Digitalstrom

Im Gegensatz zu anderen Gebäudebussystemen wie beispielsweise dem Konnex-Bus, arbeitet Digitalstrom mit kleinen intelligenten Steuereinheiten, die unmittelbar an jeden Verbraucher angeschlossen werden und diesen steuern. Die intelligenten Einheiten sind mit einem Chip ausgestattet und haben die Größe einer Lüsterklemme. Sie sind entweder im Haushaltsgerät integriert oder in die Steckdose eingebaut und funktions- und anwendungsspezifisch optimiert. Zur Unterscheidung der Einsatzmöglichkeiten für die verschiedenen im Haushalt vorkommenden Geräte sind die Steuereinheiten farblich gekennzeichnet. Es gibt Steuereinheiten für Licht (gelb), Sicherheit (rot), Video ( magenta), Audio (hellblau), Zugang (grün), Klima (blau) und Schatten (grau). Für jede Steuereinheit gibt es mehrere Funktionen. So beispielsweise für die Licht-Steuereinheit die Funktionen Ein/Aus, Hell/Dunkel und Tag/Nacht.

Die Kommunikation im Digitalstrom-Konzept

Chip für Digitalstrom-Steuereinheiten dSID, Foto: digitalstrom.org

Chip für Digitalstrom-Steuereinheiten dSID, Foto: digitalstrom.org

Die Steuerung resp. die Kommunikation ist das, was das Digitalstrom-Konzept auszeichnet. Sie erfolgt bidirektional über das Stromnetz. Das Übertragungsverfahren ist zwar patentiert, aber bisher nicht hinreichend dokumentiert. Es ist lediglich bekannt, dass die Übertragung nahe des Nulldurchgangs der Phasenleitung erfolgt und dass zu diesem Zweck dem Verbrauchsgerät kurzzeitig keine Versorgungsspannung zur Verfügung steht. Es erfolgt keine hochfrequente Modulation wie bei Powerline.

Bei Digitalstrom handelt es sich um eine Master-Slave- Architektur, bei der verschiedene Digitalstrom-Komponenten miteinander kommunizieren. So gibt es den Digitalstrom- Server (dSS), die Digitalstrom-Identification-Devices (dSID) und der Digitalstrom-Busmaster (dSM). Jede Komponente kann mit einer eigenen ID-Nummer ausgestattet und über eine eigene Internetadresse angesprochen werden. Die Komponenten können auch untereinander kommunizieren. Der Busmaster kommuniziert mit den Digitalstrom-Identification-Devices, die die Verbrauchsdaten an ihn übertragen.

Informationen zum Artikel
Deutsch: Digitalstrom
Englisch:
Veröffentlicht: 09.11.2013
Wörter: 353
Tags: Gebäudebusse
Links: Projekt, Heimautomation, Leistung, Wartebetrieb, Smart Metering
Übersetzung: EN
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