BEB-Verfahren

Binary Exponential Backoff (BEB) ist ein Stauauflösungsmechanismus im Ethernet nach IEEE 802.3. Bevor im Ethernet eine sendewillige Station zu senden beginnt, hört sie das Kabel ab, ob nicht gerade eine andere Station Datenverkehr betreibt. Ist das nicht der Fall, beginnt sie zu senden, andernfalls wartet sie ab, bis das Kabel wieder frei ist, und beginnt dann ihre Daten zu übermitteln.

Wegen der endlichen Ausbreitungszeit der Daten auf dem Kabel kann es vorkommen, dass eine weit entfernte Station ebenfalls mit der Datenübertragung beginnt und die Signale in das Übertragungsmedium einspeist. Die Signale beider Stationen kollidieren und ihre Pegel überlagern sich. Diese Kollisionen erzeugen einen auf dem Übertragungsmedium einen erhöhten Signalpegel, den Kollisionspegel, der von den Stationen erkannt wird, worauf sie ihre Übertragung sofort abbrechen. Sie versuchen dann, ihre Sendung erneut zu beginnen, und tun das entweder sofort oder nach der Umlaufverzögerung von 51,2 µs. Dabei kann es wieder zu einer Kollision kommen, wenn beide Stationen zufällig die gleiche Wahl treffen.

Beim nächsten Versuch wird nun jede der beiden Stationen wieder per Zufallsentscheidung einen neuen Starttermin auswählen, diesmal aber aus vier Möglichkeiten: 0, 1, 2 oder 3 Slotzeiten, also `2^2 = 4`.

Bei einer erneuten Kollision sind es dann `2^3 = 8` Möglichkeiten, dann 16, 32, 64, 128, 256, 512 und schließlich 1024. Nach 10 Verdoppelungen und der Erhöhung auf 1024 Slotzeiten, das entspricht einem Zeitintervall von etwa 52 ms, wird die Slotzeit nicht weiter erhöht (truncated). Nach insgesamt 16 erfolglosen Übertragungsversuchen mit Kollision wird mit einer Fehlermeldung des Ethernet-Controllers abgebrochen.

Informationen zum Artikel
Deutsch: BEB-Verfahren
Englisch: binary exponential backoff (Ethernet) - BEB
Veröffentlicht: 22.01.2022
Wörter: 239
Tags: Ethernet
Links: Backoff, Ethernet, 802.3, Kabel, Datenverkehr
Übersetzung: EN
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