Das Augendiagramm ist ein Messverfahren, aus dem wichtige Parameter von Datensignalen abgeleitet werden können. Das Verfahren hat seinen Namen durch die Darstellungsform, die einem Auge entspricht.
Das Auge bildet sich durch die Überlagerung von gleichartigen "1"- und "0"-Pulsfolgen und wird auf dem Display eines Oszilloskopen dargestellt. Da die logischen Pegel bei der Übertragung verschliffen werden, verschleifen sich die Rechteckimpulse zu verrundeten Signalen. Legt man nun Signale der logischen "1" und Signale der logischen "0" übereinander, bildet sich eine Form heraus, die eine Ähnlichkeit mit einem Auge aufweist.
Die Darstellung selbst kann in der Öffnung des Auges variieren und in der Verschleifung der Signale. Aus der Augenhöhe und Augenweite lassen sich Signalamplituden und Verzerrungen in Form von Verzögerungszeiten, Bitfehlerraten, Rauschen und Jitter ermitteln.
Ist das Auge offen, zeigt es eine gute Signalqualität. Je offener es ist, desto besser ist die Signalqualität. Ist es geschlossen, ist keine Unterscheidung zwischen den 1-Signalen und 0-Signalen mehr möglich. Starke Verzerrungen können das Auge komplett schließen, wodurch keine einwandfreie Signaldetektion mehr möglich ist.
Das Messverfahren mit dem Augendiagramm wird für die Bewertung von digitalen Übertragungssystemen, von Komponenten und Übertragungsstrecken eingesetzt.