Anstiegszeit

Die Anstiegszeit (tr) spielt bei der Übertragung von pulsförmigen Signalen eine wichtige Rolle. Von der Definition her handelt es sich um die Zeit, die zwischen dem 10 %-Wert und dem 90 %-Wert einer Pegeländerung vergeht, bezogen auf den niedrigsten und höchsten Pegel des Pulses, also auf den Pulsboden und das Pulsdach.

Die Anstiegszeit wird beim Durchlaufen eines Pulses durch einen Tiefpass beeinträchtigt. Diese Beeinträchtigung hängt mit der Zeitkonstanten des Tiefpasses zusammen. Näherungsweise kann der Quotient 350/ Bandbreite des Tiefpasses angesetzt werden, mit der Bandbreite in MHz und der Anstiegszeit in Nanosekunden (ns).

Anstiegs- und Abfallzeit eines Pulses

Anstiegs- und Abfallzeit eines Pulses

Hat ein Tiefpass beispielsweise eine Grenzfrequenz von 100 MHz, dann wird ein Puls mit einer extrem kurzen Anstiegszeit nach Durchlaufen des Tiefpassfilters eine Anstiegszeit von etwa 3,5 ns aufweisen. Diese Betrachtung spielt bei der Darstellung von Pulsflanken mit Oszilloskopen eine wesentliche Rolle. Bei Digitaloszilloskopen errechnet sich die Anstiegszeit aus dem minimalen Abtastintervall multipliziert mit 1,6. Bei einer Abtastfrequenz von beispielsweise 500 MHz, entsprechend 2 ns Abtastintervall, ergibt sich somit eine Speicherbandbreite von 3,2 ns.

Informationen zum Artikel
Deutsch: Anstiegszeit
Englisch: rise time - tr
Veröffentlicht: 26.04.2009
Wörter: 169
Tags: EK-Kenndaten
Links: Zeit, Pegel, Tiefpass (TP), Zeitkonstante, Bandbreite
Übersetzung: EN
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