Die AMI-Codierung, Alternate Mark Inversion (AMI), ist eine bipolare Leitungscodierung. Es handelt es sich um ein Pseudoternärverfahren, das aus Non Return to Zero ( NRZ) entwickelt wurde: zwei binäre Zustände werden durch drei Potenziale repräsentiert: 0, +1 und -1. Die binäre 0 wird als 0 codiert, die erste binäre 1 hat einen Pegel von +1 und die folgende binäre 1 einen von -1, die nächste hat wiederum eine 1 usw. Die Dauer des Zustands beträgt 50 % der Taktzeit, bei den restlichen 50 % wird der Pegel auf Null gezogen.
Bei diesem Verfahren dürfen nie zwei Signale mit gleicher Polarität aufeinander folgen. Das hat den Vorteil, dass ein gleichspannungsfreies Digitalsignal entsteht. Die AMI-Codierung wird u.a. bei DS-1 eingesetzt und in modifizierter Form bei ISDN an der S0-Schnittstelle angewandt.
Bei der modifizierten Form der bipolaren AMI-Codierung wird der binäre Zustand 1 durch den Signalpegel 0 Volt repräsentiert, dem binären Zustand 0 wird entweder eine negative oder eine positive Signalpolarität zugeordnet, wobei sich die Polarität zwischen zwei aufeinander folgenden 0-Signalen ändert. Der ersten 0 wird immer ein negativer Pegel zugeordnet. Zwei aufeinander folgende binäre Nullen werden durch ein alternierendes Signal aus positivem und negativem Pegel oder umgekehrt dargestellt. Dieser Code ermöglicht es, beliebige Bitfolgen zu übertragen, ohne dass Gleichstromanteile entstehen.