Die AES/ EBU- Schnittstelle, auch als AES3 bezeichnet, ist eine standardisierte serielle Digitalton-Schnittstelle für die Übertragung zweier digitaler Audiokanäle. Sie wird in der professionellen Technik eingesetzt, ist selbsttaktend und gewinnt ihr Taktsignal aus dem Datenstrom, der in Biphase Mark Code ( BMC) codiert ist. Die von der Audio Engineering Society (AES) und der European Broadcasting Union (EBU) standardisierte Schnittstelle gibt es in mehreren Versionen, die sich im Übertragungsmedium unterscheiden.
Die verschiedenen AES-Versionen
Die bekannteste AES-Version ist AES3, die für die Übertragung STP- Kabeln der Kategorien 5 (cat 5) oder 6 (cat 6) benutzt. Die Kabel haben eine Impedanz von 110 Ohm und übertragen die Audiosignale mit einer Amplitude von 3 V bis 10 V über eine Entfernung von 100 m. Stereofonie wird mit bis zu 24 Bit Auflösung übertragen. Im Studiobereich hat die AES/EBU-Schnittstelle Taktfrequenzen zwischen 32 kHz und 192 kHz. Als Schnittstellenverbindung spezifiziert die AES3 den qualitativ hochwertigen XLR-Stecker.
In der Version AES3id ist ein Koaxialkabel mit 75 Ohm spezifiziert. Als Steckverbinder werden die einfachen und nicht so gut geschirmten BNC-Stecker verwendet, die Kabellänge kann 300 m betragen.
Mit der AES42 gibt es noch eine Version für digitale Mikrofone. Bei AES42 wird zusätzlich zum Taktsignal auch die Speisespannung für digitale Mikrofone übertragen.
Der Datenrahmen in dem die Daten der beiden Audiokanäle der AES/EBU-Schnittstelle übertragen werden, besteht aus einzelnen Frames, die sich wiederum aus jeweils zwei Sub-Frames zusammensetzen. 192 Frames bilden einen Datenblock, der mit einer Präambel beginnt. Jedes Sub- Frame umfasst 32 Bit und hat eine 4 Bit Präambel. Die darauf folgenden 24 Bits enthalten die Audiodaten und die restlichen 4 Bits die Charakteristiken des Sub-Frames.