ADSL-Verfahren

Asymmetric Digital Subscriber Line (ADSL) ist ein Übertragungsverfahren für die High-Speed- Datenübertragung über die bestehende Telefonverkabelung. Es handelt sich um ein asymmetrisches breitbandiges Datenübertagungsverfahren, welches auf die herkömmliche Kupfer-Doppelader im Anschlussbereich geschaltet wird.

Zur ADSL- Kommunikation muss auf beiden Seiten der Anschlussleitung ein ADSL-Modem installiert sein, sowohl in der Ortsvermittlungsstelle als auch beim Teilnehmer. Beim ADSL-Verfahren wird die Kupferleitung in drei Kanäle aufgeteilt: Den Downstream- Kanal vom Dienstanbieter zum Endkunden, den Upstream-Kanal in umgekehrter Richtung und einen Kanal, über den durch Vorschalten eines Splitters gleichzeitig die PSTN- und ISDN-Kommunikation erfolgt.

Frequenzbereiche und Bandbreite der ADSL-Kanäle

ADSL und ADSL2+benutzten den Frequenzbereich zwischen 138 kHz und 1,104 MHz, der in den Upstreambereich zwischen 138 kHz und 276 kHz und den Bereich für den Downstream von 276 kHz bis 1,104 MHz unterteilt ist. Der Frequenzbereich wird beim Mehrtonverfahren ( DMT) in 256 Kanäle mit einer Bandbreite von 4,3125 kHz unterteilt. Das zu übertragende Signal wird in Teilsignale unterteilt, die über verschiedene Trägerfrequenzen übertragen werden. Mit ADSL sind Übertragungen bis zu 6 Mbit/s über normale Telefonkabel realisierbar, für die bidirektionale Übertragung steht ein zweites Frequenzband mit Übertragungsgeschwindigkeiten bis zu 640 kbit/s im Upstream zur Verfügung.

DMT-Verfahren am Beispiel von ADSL

DMT-Verfahren am Beispiel von ADSL

ADSL wird für interaktives Fernsehen im Endgerätebereich eingesetzt. Es dient der Übertragung von digitalen Videosignalen, bietet einen individuellen Rückkanal ebenso wie einen individuellen TV-Kanal. ADSL kann gleichermaßen für Verteildienste und interaktive Videodienste eingesetzt werden; u.a. für Pay-per-Channel, Pay-per-View, Video-on-Demand und Information-on-Demand. Die Entfernung bis zum nächsten Knoten kann für Übertragungsgeschwindigkeiten über 1,5 Mbit/s 4 km betragen, bei niedrigerer Datenrate bis zu 6 km.

Die Standardisierung von ADSL

Datenraten und Entfernungen der verschiedenen ADSL-Varianten

Datenraten und Entfernungen der verschiedenen ADSL-Varianten

Die internationale Fernmeldeunion ( ITU) hat unter G.995.1 eine Referenzarchitektur für ADSL veröffentlicht. Von ded American National Standards Institute ( ANSI) wurde ADSL in T1E1.4 und auch vom European Telecommunications Standards Institute ( ETSI) in drei Versionen genormt, die sich hinsichtlich der Codierung, der Entfernung und der Übertragungsgeschwindigkeit unterscheiden

ADSL2 arbeitet mit DMT und kann mit MPEG-2 komprimierte Videosignale mit 3,072 Mbit/s und 4,608 Mbit/s übertragen. Darüber hinaus steht ein Steuerkanal mit 640 kbit/s zur Verfügung. Dieses Verfahren kann bis zu Entfernungen von 3 km eingesetzt werden.

ADSL2+ arbeitet ebenfalls mit dem Mehrtonverfahren und erreicht Datenraten von bis zu 18 Mbit/s im Downlink, bobei bei ADSL2+ das Frequenzband von 2,2 MHz in 512 Kanäle unterteilt wird. Im Rahmen der Energiespardiskussion wurden für ADSL zwei Modi für das Power-Management implementiert, von denen der L2-Modus wesentlich zur Reduzierung der Leistungsaufnahme beiträgt. Den L2-Modus gibt es in ADSL2 Das ADSL-Forum firmiert seit 2000 unter DSL-Forum.

Informationen zum Artikel
Deutsch: ADSL-Verfahren
Englisch: asymmetric digital subscriber line - ADSL
Veröffentlicht: 09.11.2013
Wörter: 432
Tags: DSL-Techniken
Links: Digital, Datenübertragung (DÜ), Kupfer-Doppelader (CuDa), Anschlussbereich (AsB), Kommunikation
Übersetzung: EN
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