Die Entwicklung von 100 Mbit/s schnellen Ethernet-Netzwerken erfolgte fast zeitgleich Ende 1992 mit den Vorschlägen für das 100Base-VG und das 100Base-X.
Der erste Vorschlag berücksichtigt zukünftige Multimedia-Anwendungen und umfasst sowohl Ethernet- als auch Token Ring-Topologien. Dieser Vorschlag wird unter der Projektgruppe 100VG-AnyLAN für die Standardisierung vorbereitet.
Der zweite Vorschlag (100Base-X) zielt auf eine Kombination von CSMA/ CD und FDDI ab. Dabei steht das X für eine Box, mit der alle physikalischen Anschlussmöglichkeiten der FDDI-Technologie für die CSMA/CD-Technik verwendet werden können. Alle Technologien, die die MAC-Ebene beibehalten, also am eigentlichen CSMA/CD-Verfahren nichts ändern, werden in dieser Arbeitsgruppe behandelt. Offiziell laufen alle Vorschläge unter der Bezeichnung 100Base-T, wobei diese sich wiederum in die Verfahren 100Base-T4, 100Base-T2, 100Base-TX und 100Base-FX strukturieren. Die 100Base-T4-Technologie setzt als vierpaariges Übertragungsverfahren die 4T+- Codierung ein. Darüber hinaus nutzt es die 8B6T-Codierung und als Übertragungsmedium UTP-Kabel der Kategorie 3. Bei 100Base-T2 handelt es sich um eine Variante für zwei Leitungspaare mit UTP- Kabeln der Kategorie 3.
Bei 100Base-TX setzt man bei den Übertragungsmedien auf STP-Kabel (150 Ohm) und UTP-Kabel der Kategorie 5 (cat 5) und bei 100Base-FX auf Multimodefasern. Bei der 100Base-X-Technologie wird für die physikalische Ebene von einer Signalisierung nach FDDI ausgegangen. Über die genaue Ausprägung des TP-PMD liegen verschiedene Vorschläge vor. Der Vorteil in diesem Verfahren liegt darin, dass auf bewährte Normen zurückgegriffen werden kann. Die wichtigste Zielsetzung dient dabei auf der Erhaltung der CSMA/CD-MAC- Schicht.
802.3u bildet die Basis für Echtzeit-Ethernet, wie es mit Ethernet-Powerlink realisiert ist.