application performance management (APM)

In vielen Unternehmen treten Engpässe in der Performance auf, die mit Application Performance Management ( APM) behoben werden können. Bedingt durch rasant zunehmende Datenmengen, durch Geschäftsprozesse, die über mehrere Standorte hinweg ausgeführt werden, durch heterogene Netze und die wachsende Anzahl an Internet-Applikationen, ergeben sich Engpässe, die zur Performance-Problemen führen und die eigenen Mitarbeiter ebenso wie die Kunden in ihrer Arbeit beeinträchtigen.

Application Performance Management (APM) ist ein Teil der Aufgaben eines umfassenden Systems- und Neztwerkmanagment jedes Unternehmens. Neben dem Fault Management ( FM), Security Management ( SM), Accounting Management ( AM) und dem Konfigurationsmanagement ( CM), oft als Fault, Configuration, Account, Performance, and Security Management ( FCAPS) bezeichnet, spielt Application Performance Management eine unverändert wichtige Rolle bei der Sicherstellung einer akzeptierbaren Dienstgüte für Benutzer. Darunter ändern sich die Infrastrukturkomponenten wie Server, Storage, Netzwerk, Betriebssyteme, Sicherheitssysteme und Monitoring ständig.

Beim APM-Management handelt sich grundsätzlich um zwei Ebenen eines Mappings:

  1. Abhängigkeit der Geschäftsprozesse von Anwendungen.
  2. Abhängigkeit der Anwendungen von Infrastrukturkomponenten.

Eine klare und darstellbare Hierarchie hilft bei allen Managementaufgaben. Diese Art der Visualisierung wird der Altlasten wegen leider selten verwendet.

Das APM-Management ist eng verknüpft mit Service Level Agreements ( SLA), da die meisten Key Performance Indicators ( KPI) vom APM-Management in die SLAs aufgenommen werden. Beispiele sind der Datendurchsatz, die Antwortzeiten und die Dienstgüte ( QoS). Auch Kundenzufriedenheit wird erwähnt oder die Wahrnehmung der Qualität durch den Benutzer ( QoE).

Zahlreiche andere KPIs werden in Industriestandards und Benchmarks, wie Information Technology Infrastructure Library ( ITIL), OSI, ETSI und Control Objectives for Information and Related Technology (CoBIT) festgeschrieben. Aus praktischer Sicht muss man sich jedoch auf ein realistisches Minimum beschränken.

Die Einflussfaktoren der Performance sind immer sehr wichtig. Sie schliessen u.a. ein:

  • Die Qualität der Programmstruktur, der Sprache und die Güte des Codes,
  • die Mächtigkeit der Ressourcen, wo die Anwendungen laufen,
  • die Brandbreite im Netz und die Art der konkurrierenden Anwendungen,
  • der Grad der Unterstützung der Mobilität der Anwendungen,
  • die Anzahl der gleichzeitigen Instanzen der Anwendungen,
  • die Tiefe und Gründlichkeit der Tests und
  • der Lastemulation für die Kapazitätsplanung.

Offen ist die Frage der Verantwortlichkeit für diese Faktoren: Informationstechnik ( IT) oder Business Units?

APM- Architekturen bestehen aus folgenden drei Komponenten:

  1. Erfassung von Daten und Informationen.
  2. Analyse der Daten.
  3. Bereitstellung der Ergebnisse.

Performance- Messungen sind immer sehr wichtig. Die Technologie ist verfügbar mit Software- oder Hardware-Agenten in sämtlichen Infrastrukturkomponenten zu messen. Auch sogenannte Infrastructure Access Points ( IAP) werden durch Hersteller bereitgestellt. In Cisco-Routern werden z.B. Performance-Daten von NetFlow bereitgestellt. Es gibt viele Standards, was, wo und wie gemessen wird, und wo die Messdaten abgespeichert werden. Dafür sind bekannte Beispiele von SNMP in den Versionen v1, v2 und v3 und RMON in den Versionen 1 und 2, die sehr oft eingesetzt werden. Auch andere Alternativen gewinnen an Bedeutung, vor allem Web-Agenten, die bei der Durchdringung unseres Wirtschafts- und Privatlebens durch Web-Anwendungen dominieren. XML-basierte Protokolle wie das Simple Object Access Protocol ( SOAP) und Netconf ersetzen die traditionellen Protokolle. Sie repräsentieren die neuen Standards für mehrere Managementaufgaben, auch für das Application Performance Management. Durch ein Mapping-Verfahren können aber beide Protokollfamilien noch lange zusammenleben.

Die erfassten Daten werden zwischenzeitlich in Management Information Bases ( MIB) gespeichert, dann in eine mächtigere Datenbank übertragen. ARM MIBs definieren die Programmierschnittstellen ( API), die ermöglichen, dass Agenten in Anwendungen eingebettet werden. Sie liefern dann die Basisinformationen für das APM-Management. Danach erfolgt die Verarbeitung und Analyse. Dort spielen die Firmeninteressen eine wichtige Rolle. Es kann sich um einfache Auswertungen über gegebene Zeiträume handeln oder um korrelative Analysen zwischen mehreren KPIs. Dieser Schritt führt in Richtung Business Intelligence und Business Analytics ( BI/ BA).

Die Ergebnisse werden auf unterschiedliche Art und Weise bereitgestellt, ausgedruckt und verteilt. So beispielsweise als periodisches E-Mail-Attachment, als Download (Pull) auf einer Web-Seite oder sie werden zeitnah an den Subscriber geschickt (Push).

Bei der Durchführung der Messungen gibt es unterschiedliche Alternativen:

  • Messung im laufenden Betrieb mit minimalem Overhead (viele Werkzeuge).
  • Messung mit synthetischen Transaktionen um das Antwortverhalten der Infrastruktur zu testen (einige Werkzeuge).
  • Messung in einer emulierten Umgebung (z.B.: Test-Datenbank), wo die Last von einem Lasttreiber auf der Basis von mitgeschnittenen Transaktionen generiert wird (wenige Werkzeuge).

Die Anordnung der Sensoren und Agenten ist in allen drei Fällen ähnlich. In den meisten Fällen werden Ende-zu-Ende-Messungen angestrebt.

Die Kosten für das APM-Management entstehen durch Werkzeuge, Analyse-Software, Berichtssoftware, Training und System- und Netzoverhead. Aber auf der anderen Seite der Gleichung steht die Effizienz und Agilität des Unternehmens, unterstützt durch hochperformante Anwendungen.

Virtuelle Umgebungen stellen eine neue Herausforderung dar. Durch Sharing von virtuellen Ressourcen ist die Performance einer gegebenen Anwendung nicht ohne weiteres interpretierbar. Anbieter der Virtualisierung bemühen sich, die Virtualisierungsschicht mit dem Hypervisor zwischen den Anwendungen und der Infrastruktur für Managementaufgaben zu nutzen. Der Hypervisor ist die Datenquelle mit einer definierten Schnittstelle für nachgelagerte Verfahren. Auch Agenten können innerhalb den virtuellen Maschinen positioniert werden. Beispiele sind: BlueStripe, Compuware, OpTier, DynaTrace und Quest Software.

Werkzeugangebote kommen von den großen Firmen wie IBM (Tivoli Suite), HP (Netview, SiteScope), BMC (ProactiveNet, Analytics, Performance Manager) und Computer Associates ( eHealth, Introscope) oder von kleineren Unternehmen wie NetIQ (AppManager), Compuware (Vantage Suite) NetScout (nGenius, Sniffer), Paessler (PRTG) und Zott (Saturn Suite). Viele Möglichkeiten existieren mit Open Source, die entweder unmittelbar oder mittelbar über andere Produkte eingesetzt werden können. Einige Beispele sind: OpenSmart, Ganglia, Nagios, NetMeter, Osmius, Nimsoft und Zenoss.

APM-Management ist ein kontinuierlicher Prozess. Verbesserungen durch Tuning-Massnahmen sind immer möglich. Tuning kann mur erfolgreich sein, wenn die wahren Ursachen der Performanceprobleme bakannt sind. Es gibt auch sogenannte Accelerators als AdWare - meisten hardwarebasiert - die in einigen Komponenten der Infrastruktur die Performance mechanisch verbessern. Vielversprechend sind aber Lösungen, wo Ressourcen bei Bedarf zugeschaltet werden - z.B. Cloud-Ressourcen - damit die Anwendungsperformance auch bei Spitzenlast garantiert werden kann.

Informationen zum Artikel
Deutsch:
Englisch: application performance management - APM
Veröffentlicht: 23.05.2011
Wörter: 979
Tags: Management
Links: Indium, Performance, additional packet mode (APM), Heterogenes Netzwerk, Internet
Übersetzung: EN
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