Als Konkurrenzverfahren zu dem Bündelfunk-Standard Terrestrial Trunked Radio ( TETRA) hat sich Tetrapol entwickelt, ein digitales Bündelfunksystem, das eine Weiterentwicklung des französischen Systems MC 9600 der Firma Matra darstellt.
Das Verfahren wurde von einem Industriekonsortium weiterentwickelt und ist nicht standardisiert. Dem Konsortium gehörten u.a. die Firmen Matra, die European Aeronautic Defense and Space Company (EADS) und Nortel Networks an. Tetrapol bietet ebenso wie Tetra die Vorteile von Professional Mobile Radio ( PMR) wie schnellen Rufaufbau, Direktruf, Gruppenruf, Direktmodus ohne Tretrapol-Netz, Direct Mode Operation ( DMO), Notruf, Paging, Datenübertragung, Übergang in die öffentlichen Mobilfunknetze und Internetzugang. Das System arbeitet mit Schmalbandkanälen mit einer Bandbreite von 12,5 kHz.
Es gibt über 60 Tetrapol-Netze in 28 Ländern, wobei in Frankreich die meisten realisiert sind. Diese werden wegen der hohen Abhörsicherheit vorwiegend von Sicherheitsorganisationen wie Polizei, Grenzschutz, Zoll und Krankendiensten eingesetzt.
Tetra und Tetrapol unterscheiden sich technisch und sind in der Luftschnittstelle nicht kompatibel, so ist das Kanalzugriffsverfahren von Tetrapol Frequency Division Multiple Access ( FDMA), das von TETRA Time Division Multiple Access ( TDMA). Außerdem nutzen beide Systeme unterschiedliche Kompressionsverfahren.