Mirasol-Display

Die Mirasol-Technik ist eine von Qualcomm entwickelte reflektive Display-Technik für E-Book-Reader und Smartphones. Reflektive Techniken wie sie u.a. auch in LCD-Displays, Electronic Paper Displays ( EPD) und MIP-Displays (Memory in Pixel) angewandt werden, arbeiten stromsparend und bei hellem Umgebungslicht. Sie emittieren kein Licht. Mirasol-Displays werden in E-Book-Readern eingesetzt und können im Gegensatz zum EPD-Display mehrere Farben darstellen. Sie benötigen nur bei Bildwechseln Strom, im statischen Zustand kommen sie ohne Stromzufuhr aus.

Die Mirasol-Technik unterscheidet sich grundlegend von der E-Ink-Technik bei der kleine weiße und schwarze Pigmente durch elektrische Felder gedreht werden. Die Mirasol-Technik basiert auf der Mikrosystemtechnik ( MST), wobei winzige Metallmembranen im Mikrometerbereich bewegt und die Interferenzen des einfallenden Lichts für die farbige Darstellung sorgen.

E-Book-Reader mit Qualcomm´s farbigen Mirasol-Diplay, Foto: Qualcomm

E-Book-Reader mit Qualcomm´s farbigen Mirasol-Diplay, Foto: Qualcomm

Die Mikro-Metallmembranen können so schnell verändert werden, dass mit diesen Displays auch Videos und Animationen dargestellt werden können.

Farbdarstellung über Interferenzen

Die Farbdarstellung der Mirasol-Technik basieren auf einer reflektiven Technik, bei der in einem Interferometric Modulator (IMOD) Interferenzen erzeugt werden. Dabei handelt es sich um eine Mikrosystemtechnik-Komponente, die einfallendes Licht nutzt und keine Hintergrundbeleuchtung benötigt, wodurch der für die Hintergrundbeleuchtung benötigte Strom eingespart wird.

Aufbau und Wirkungsweise der Mirasol-Technik

Aufbau und Wirkungsweise der Mirasol-Technik

Beim Mirasol-Display besteht jedes einzelne Farbpixel aus zwei leitenden Platten. Eine ist als Dünnfilm auf einem Glassubstrat aufgebracht, die zweite ist eine reflektierende Membran, die sich unterhalb der Dünnfilm- Elektrode befindet. Zwischen beiden Platten ist ein Luftzwischenraum, der die durch die Interferenz entstehende Farbe bestimmt. Der Wellenlängenbereich der Interferenzen liegt je nach Plattenabstand zwischen 380 nm und 780 nm. Es gibt Farbpixel für Rot, Grün und Blau ( RGB), die sich im Luftzwischenraum unterscheiden.

Diese in Mikrosystemtechnik ausgeführten und nur wenige Mikrometer kleinen IMOD-Elemente arbeiten bistabil und haben zwei stabile Zustände. Ist keine Spannung an den beiden leitenden Platten angelegt, sind die Platten separiert, d.h. der Luftzwischenraum ist vorhanden und das Licht wird an der unteren Membran reflektiert. Bei Anlegen einer Spannung werden die beiden Mikroplatten durch elektrostatische Felder zusammengezogen und das einfallende Licht wird absorbiert, es fällt kein Licht zurück. Dieser Zustand entspricht Schwarz. Wie bei anderen Displays auch kann durch die Farbmischung von Rot, Grün und Blau jede andere Farbe des RGB-Farbmodells hergestellt werden, indem die Farbpixel ein- und ausgeschaltet werden. Soll beispielsweise die Farbe Cyan erzeugt werden, dann werden die IMOD-Elemente für Grün und Blau aktiviert, bei Weiß werden alle drei IMOD-Elemente eingeschaltet.

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Informationen zum Artikel
Deutsch: Mirasol-Display
Englisch:
Veröffentlicht: 22.09.2016
Wörter: 408
Tags: Displays
Links: E-Book-Reader, Smartphone, lost calls delayed (LCD), early packet discard (ATM) (EPD), Mobile-IP
Übersetzung: EN
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