Die Etagenverkabelung soll im Rahmen einer flächendeckenden Planung und Installation für alle Büroräume unter Berücksichtigung von Reserveanschlüssen erfolgen. Die Etagenverkabelung, die auch als horizontale Verkabelung bezeichnet wird, umfasst den Tertiärbereich vom Etagenverteiler ( EV) bis zu den Telekommunikationsanschlussdosen ( TA).
Die Fläche des Etagenbereichs sollte maximal 1000 qm betragen, wobei die maximale Entfernung vom Etagenverteiler bis zu einem Endgerät 100 m betragen darf. Dabei sind für die Festverkabelung bis zur Anschlussdose 90 m definiert, die restlichen 10 m entfallen auf das Patchkabel und das Anschlusskabel. In der Revision des Standards wird die Arbeitsplatzverkabelung als Kanal spezifiziert, wobei das Anschlusskabel mit einer Länge von 5 m berücksichtigt wird und ein Patchkabel mit ebenfalls 5 m.
Konzept für die Tertiärverkabelung
Der Tertiärbereich beginnt am Etagenverteiler und endet am jeweiligen Endgerät. Die Etagenverteiler werden in aller Regel als Verteilerschränke oder Wandverteiler ausgeführt. Die etagenübergreifenden Datenkabel werden auf Patchfelder aufgelegt. Die Kabel zu den Anschlussdosen über Konsolidierungspunkte ( CP) verteilt. Die Verkabelungsstandards sehen eine sternförmige Verkabelung vor. Da jedes Kabel somit als Punkt-zu-Punkt-Verbindung aufgebaut ist, können diese Verbindungen individuell und flexibel gestaltet werden
Bei erhöhten Sicherheitsanforderungen oder bei sehr hohen Datenraten können für Fiber-to-the-Desk-Anwendungen Multimode- und Monomodefasern eingesetzt werden und natürlich UTP-Kabel der Kategorien 3, 4 und 5 (cat 5).
Die Tertiärverkabelung sollte sich an dem zukünftigen Kommunikationsbedarf orientieren und neben dem Anschluss von Standardnetzen ( Ethernet, Token Ring, ISDN) auch Breitbandkommunikation ( FDDI, ATM, TP-PMD) berücksichtigen. Für diese Dienste ist eine Verkabelung gemäß Kategorie 5 oder höher für Kabel und Verbindungskomponenten erforderlich, womit die Link-Klassen D, E und F realisiert werden.
Anforderungen an die Tertiärverkabelung
An die Etagenverkabelung werden folgende Anforderungen gestellt:
Anbindung von Wanddosen in den Büros oder Arbeitsbereichen an den Etagenverteiler; universelle Dosen- und Steckertechnik, gegebenenfalls aufgeteilt nach Sprach- und Datenübertragung; Nutzung geeigneter Kabelwegsysteme, wie Doppelboden, abgehängte Decken, Unterflursysteme, begehbare Kabelkanäle; netzunabhängige Verkabelung; beliebige Versetzbarkeit von Arbeitsplätzen; Erweiterbarkeit; Flexibilität.