DVB-T (DVB Terrestrial) steht für die terrestrische Broadcast-Übertragung von Digital-TV, Digital Terrestrical Television (DTT). Für die Übertragung stehen im Allgemeinen die gleichen Frequenzbänder zur Verfügung, wie beim terrestrischen Fernsehen. Unterschiede sind im unteren VHF-Band, das nicht für DVB-T vorgesehen ist und im oberen Frequenzbereich des Bandes V, in dem nur drei statt neun Kanäle zur Verfügung stehen.
Da ein gleichzeitiges Senden von terrestrischem Fernsehen (TV) und DVB-T auf der gleichen Sendefrequenz äußerst problematisch ist, kann DVB-T im Umfeld von analogem Fernsehen nur mit entsprechender Leistungsreduzierung betrieben werden. Ansonsten stehen für das terrestrische Digital-TV nur begrenzt Sendefrequenzen zur Verfügung, selten flächendeckend.
Die DVB-T-Kanäle haben im VHF-Bereich Bandbreiten von 7 MHz und im UHF-Bereich 8 MHz und können je nach Übertragungs- und Modulationsverfahren nach dem Standard ETS 300 774 Netto- Datenraten zwischen 4 Mbit/s und 31,6 Mbit/s pro Kanal erreichen. Die DVB-T-Kanäle können ohne Transcodierung in DVB-C eingespeist werden.
DVB-T benutzt in Deutschland als Übertragungsverfahren Coded Orthogonal Frequency Division Multiplex ( COFDM), als Modulationsverfahren Quadratur-Phasenumtastung ( QPSK) und Quadraturamplitudenmodulation ( QAM, 16, 64) und kann, da es über Gleichwellennetze übertragen wird, mit Stabantennen auch von mobilen TV-Geräten empfangen werden, die in Autos, Bussen oder Caravans eingebaut sein können. Dabei ist die Empfangsqualität, die normalerweise durch Geisterbilder beeinträchtigt ist, durch Coded Orthogonal Frequency Division Multiplex (COFDM) besser als beim analogen Fernsehen.
Die Tonübertragung in DVB-T
Der Ton wird in MPEG-1-Audio Layer II (MP2) mit 192 kbit/s codiert, darüber hinaus wird auch Dolby-Digital übertragen. Die aus dem Videosignal erzeugten zwei Datenströme werden zu einem MPEG-2-Transport-Stream gemultiplext. Dieser Stream besteht aus 188 Byte großen Blöcken, denen eine 4 Byte großer Header vorangestellt wird.
Neben den Fernsehprogrammen werden in DVB-T Multimediadienste wie Teleshopping, Telelearning, Online-Banking und regionale Führer übertragen. Für die interaktiven Verteildienste bietet DVB-T mit DVB-RCT einen Rückkanal. Darüber hinaus ist auch der Zugang zu Internetdiensten vorgesehen. Ebenso wie für die anderen DVB-Verfahren wird auch eine verbesserte terrestrische Variante DVB-T2 spezifiziert.