Für die interaktive Kommunikation über Satellit und die Nutzung von Verteildiensten hat die DVB-Organisation resp. die European Telecommunications Standards Institute ( ETSI) den Standard EN 301790 für den Rückkanal verabschiedet, den DVB- RCS (Return Channel for Satellite). Auf Basis dieses Standards können Endgeräte digitale Fernsehprogramme und Computerdaten mit Übertragungsraten von bis zu 50 Mbit/s empfangen und per Rückkanal mit bis zu 2 Mbit/s über den Satellit kommunizieren.
DVB-RCS unterstützt zwei Kanalrichtungen: einen Vorwärtskanal vom Satellit zum Terminal und einen schmalbandigeren Rückkanal in umgekehrter Richtung. Wie beim Broadcasting mit DVB-S nutzt der Vorwärts- Kanal eine Trägerfrequenz und die volle Bandbreite oder Leistung des Transponders. Die Kommunikation vom Satellit zu den Terminals erfolgt durch Kanalteilung des TDM-Signals. Der Vorwärts-Kanal arbeitet mit Quadratur-Phasenumtastung (QSPK) und Zeitmultiplex (TDM) und bietet konfigurierbare Übertragungsraten zwischen 1 Mbit/s und 50 Mbit/s.
Für den Rückkanal teilen sich die Terminals die Kapazität von einem oder mehreren Transpondern und übertragen die Signale burstartig in MF- TDMA (Multi Frequency TDMA). Das Rückkanalsystem arbeitet also mit mehreren Trägerfrequenzen, die in den Terminals in entsprechenden Zeitschlitzen zugewiesen werden. Dadurch können gleichzeitig viele Terminals ihre Daten zum Hub übertragen.