B-Netz

Zweites Mobilfunktelefonnetz in der Bundesrepublik Deutschland ab 1972. Ebenso wie das A-Netz wurde das B-Netz im 150-MHz-Bereich betrieben; der Frequenzbereich lag bei 146 MHz bis 156 MHz.

Im Gegensatz zum A-Netz wurden die Verbindungen im Selbstwählverkehr hergestellt. Im B-Netz waren 39 Duplex- Kanäle mit einer Bandbreite von 14 kHz und einem Kanalabstand von 20 kHz verfügbar. Als Modulationsart wurde wie im A-Netz die Frequenzmodulation mit einem maximalen Frequenzhub von 4 kHz eingesetzt. Die Signalisierung als auch die Sprachübertragung waren analog. Die Funkrufzonen erreichten bei einer Sendeleistung der Basisstation von 20 W einen Radius von 50 km, bei extrem hohen Antennen im Landbereich sogar bis zu 150 km.

B-Netz-Telefon, Foto: sparhandy.de

B-Netz-Telefon, Foto: sparhandy.de

Das B-Netz war nicht zellular aufgebaut; ein Handover, wie in modernen Zellularnetzen, war im B-Netz nicht möglich, d.h. der Anrufer, der eine Mobilstation erreichen wollte, musste wissen, wo sich der Teilnehmer befand. Im Jahre 1980 wurde das B-Netz nach Einstellung des A-Netzes um dessen Kanäle erweitert, so dass insgesamt 76 Duplex-Kanäle zur Verfügung standen. Wegen der Erweiterungen wurde das alte B-Netz ab 1980 B1-Netz genannt, das neue Mobiltelefonnetz, bei dem auch der Frequenzabstand der Duplex-Kanäle verändert wurde, führte die Bezeichnung B2-Netz.

Das B1/B2-Netz erreichte 1985 mit über 25.000 Teilnehmern, 850 Funkkanälen und 158 Funkstationen eine Flächendeckung und seine höchste Teilnehmerzahl. Das B-Netz wurde 1994 stillgelegt.

Informationen zum Artikel
Deutsch: B-Netz
Englisch: B network
Veröffentlicht: 18.11.2013
Wörter: 216
Tags: Mobilfunknetze
Links: Megahertz, Frequenzbereich, Duplex, Kanal, Bandbreite
Übersetzung: EN
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