400-Gigabit-Ethernet (400GbE) ist ein von IEEE 802.3 initiiertes Projekt für eine Ethernet-Variante mit 400 Gbit/s. Ethernet mit Datenraten über 100 Gbit/s werden als Terabit-Ethernet ( TbE) bezeichnet. Behandelt wird dieses Projekt in der IEEE- Arbeitsgruppe 802.3bs. Die hohe Datenrate von 400 Gbit/s zielt auf Anwendungen in Rechenzentren und auf die Übertragung von Video und Ultra-HDTV, die zunehmend über das Internet übertragen werden und seltener über Satellit, Breitbandkabelnetze oder Funk. Sie stellt den Zwischenschritt für spätere Terabit-Datenraten dar.
Die Service Provider haben diesen Trend bereits aufgegriffen und bieten High Speed Internet für Videokanäle. Außerdem haben sie ein optisches Transportnetz definiert, das diesen Datenraten gerecht wird. Was die geforderte HD-Qualität betrifft, so können viele Kunden im Anschlussbereich auf 60 Mbit/s zugreifen. Die hohen Datenraten müssen bis in die Rechenzentren hinein realisiert werden. Daher die 400 Gbit/s und, was die Rechenzentren selbst betrifft, das Next Generation Base-T ( NGBASE-T).
Die Realisierung der hohen Datenrate von 400 Gbit/s kann auf der Übertragung von 25 Gbit/s über 16 Duplex-Multimodefasern basieren, oder mit 50 Gbit/s über 8 Lanes oder mit 100 Gbit/s über 4 Lanes. Alternativ bietet sich eine Übertragung mit Short Wave Division Multiplexing ( SWDM) in Kombination mit Wideband Multimode Fiber ( WBMMF). Bei dieser Technik können die 400 Gbit/s mit vier gemultiplexten 100 Gbit/s übertragen werden.
Als physikalische 400GbE-Schnittstellen stehen für 400-Gigabit-Ethernet mehrere Interfaces mit Multimodefasern und Monomodefasern zur Verfügung: Mit Multimodefasern können Entfernungen über 100 m überbrückt werden. Mit Einmodenfasern 500 m, 2 km und 10 km.