Profil

Der Begriff Profil hat vollkommen unterschiedliche Bedeutungen: In der optischen Übertragungstechnik wird der Begriff Profil für den Aufbau von Lichtwellenleitern benutzt, in Social Networks für die persönliche Charakterisierung, in MHS-Systemen für die Funktionalität der Implementierung, in USB-Schnittstellen für die Leistungsübertragung und in Feldbussen für Kommunikationsvereinbarungen.

  1. Unter dem Profil eines Lichtwellenleiters versteht man die radiale Änderung der Brechzahl vom Kernglas zum Mantelglas. Bei Stufenfasern bewegen sich die Moden auf unterschiedlichen Wegen durch das Kernglas, was eine Impulsverbreiterung, die so genannte Modendispersion, zur Folge hat. Bei Gradientenfasern nimmt der Brechungsindex vom Kern zum Mantel parabelförmig ab. Die Laufzeitunterschiede sind relativ gering (geringe Dispersion), wodurch die Moden nahezu zeitgleich ankommen.
  2. In sozialen Netzwerken dient das Profil den Benutzerinformationen. Jeder neue Benutzer eines Social Networks stellt bei der Anmeldung mehr oder weniger eigene Benutzerdaten in das Social Network. Dabei kann es sich neben dem Namen und dem Vornamen um seine E-Mail-Adresse, die Anschrift oder die Telefonnummer handeln. In einigen Social Networks können auch Informationen zur Schul-, Uni- und Berufsausbildung eingetragen werden, ebenso wie Vorlieben und Abneigungen für und gegen Kulturelles und Fernsehprogramme, aber auch Freunde und Berufskollegen.
  3. Unter dem Betriebssystem Windows enthält ein Benutzerprofil benutzerspezifische Informationen die die Arbeitsumgebung des Benutzers beschreiben. Bei einem solchen Profil kann es sich um die Einstellungen der Programme und des Bildschirms handeln, um Netzwerkverbindungen, Schriftgrößen, Sicherheitseinstellungen und Festlegungen von Druckern.
  4. Im X.400-Umfeld beschreiben Profile diejenige Funktionalität einer X.400-Implementierung, die diese ihren Benutzern und anderen X.400- Implementierungen an den Schnittstellen verfügbar macht. Profile schließen die Lücke an den Schnittstellen zwischen den Management Domains, den Private Management Domains ( PRMD) und den Administration Management Domains ( ADMD), und gewährleisten somit einen zuverlässigen Austausch von elektronischer Post. Die Profile sind von verschiedenen Standardisierungsgremien definiert worden, so von der Standards Promotion and Application Group ( SPAG), CEN/ CENELEC und National Institute of Standards and Technology ( NIST).
  5. Bei Feldbussen definieren die Profile die Vereinbarungen über die standardisierten Kommunikationstechniken. Man unterscheidet dabei zwischen den Kommunikationsprofilen, die u.a. in von der Internationalen elektrotechnischen Kommission ( IEC) unter IEC 61784 definiert sind, den physikalischen Profilen wie RS-485, den Anwendungsprofilen wie beispielsweise TC3 vom Profibus, den Geräteprofilen, in denen die gerätespezifischen Funktionen festgelegt werden, und den Branchenprofilen.
  6. In Bluetooth, ZigBee und ISO/IEC 14543 werden spezielle Anwendungsprofile definiert damit Geräte unterschiedlicher Hersteller miteinander kommunizieren können. Das Profil enthält die Regeln und Protokolle, die eine störungsfreie Kommunikation bewirken. Bluetooth kennt verschiedene Bluetooth-Profile für die Datensicherheit, den Zugang an verschiedene Netzwerke, den Austausch und die Ausgabe von Dateien usw. Bei ZigBee sind es die ZigBee-Profile und bei ISO/IEC 14543 die EnOcean Equipment Profiles ( EEP).
Informationen zum Artikel
Deutsch: Profil
Englisch: profile
Veröffentlicht: 21.11.2018
Wörter: 447
Tags: Mitteilungsdienste LwL-Eigenschaften
Links: Indium, Lichtwellenleiter (LwL), MHS-System, Implementierung, USB-Schnittstelle
Übersetzung: EN
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