Folienkondensator

Folienkondensatoren, auch als Filmkondensatoren bezeichnet, gehören zu der Gruppe der ungepolten Festkondensatoren. Ihre Elektroden sind dünne Metallfolien, die durch Isolationsfolien voneinander getrennt sind. Sie sind in Wickelform aufgebaut und zeichnen sich durch ihre kompakte Bauweise aus. In einigen Ausführungen werden die Elektroden unmittelbar auf die Isolationsfolie, die das Dielektrikum bildet, aufgedampft.

Was die Kunststofffolien betrifft, so kommen Polyester ( PET), Polycarbonat ( PC), Polyphenylensulfid ( PPS), Polytetrafluorethylen ( PTFE), Polyethylennaphthalat (PEN), Polystyrol ( PS) und Polypropylen ( PP) zum Einsatz.

Ist das Dielektrikum aus Kunststoff, spricht man von Kunststofffolienkondensatoren und bei Papier handelt es sich um Papierkondensatoren. Die Spannungsfestigkeit von Kunststofffolienkondensatoren ist sehr hoch und liegt zwischen 500 V/µm und 700 V/µm, die Dielektrizitätskonstanten liegen zwischen 2 und 3,5. Eine Erhöhung der Spannungsfestigkeit wird durch eine dickere Kunststofffolie oder durch doppelseitig metallisierte Folien erreicht. Bei beiden Ausführungen - Kunststoff und Papier - kann die Metallelektrode direkt auf die Kunststoff- oder Papierfolie aufgedampft werden. Bei sehr hoher Spannungsfestigkeit sind Teile der Folie metallisiert und bilden in sich einen Folienkondensator. Diese einzelnen Teilkondensatoren werden in Reihe geschaltet und haben dadurch eine höhere Spannungsfestigkeit. Was die verschiedenen Ausführungen betrifft, so kommen diese in der Typenbeschreibung zum Ausdruck.

Kennzeichnung von Folienkondensatoren

Kennzeichnung von Folienkondensatoren

So besagt die Kennzeichnung "K", dass die Elektrode eine eigene Metallfolie ist, bei Metallkunststoff ( MK) ist die metallische Elektrode auf die Kunststofffolie aufgedampft, bei Metallpapier ( MP) handelt es sich um einen Metallpapierkondensator, der als Dielektrikum eine ölgetränkte Papierfolie benutzt auf die als Elektrode eine Metallschicht aufgedampft ist. Und bei der MKP-Kennzeichnung ist das Dielektrikum aus Polypropylen mit doppelseitig metallisiertem Papier auf den die Elektroden aufgedampft sind.

Aufbau des MKV-Kondensators

Aufbau des MKV-Kondensators

Die Kapazitätswerte von Folienkondensatoren liegen zwischen einigen hundert Picofarad und reichen bis hin zu Mikrofarad. Folien- und Metallpapierkondensatoren unterscheiden sich von allen anderen Kondensatoren durch ihre Selbstheilung. Bei einem Spannungsüberschlag zwischen den Elektroden verdampft die dünne Metallschicht um den Durchschlagspunkt herum, so dass kein Kurzschluss zwischen den Elektroden entsteht.

Informationen zum Artikel
Deutsch: Folienkondensator
Englisch: foil capacitor
Veröffentlicht: 17.05.2021
Wörter: 319
Tags: Passive Bauelemente
Links: Festkondensator, Elektrode, Indium, Dielektrikum, Polyethylenterephthalat
Übersetzung: EN
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