In der Praxis verursacht (emittiert) jedes elektrische Gerät elektromagnetische Störungen ( EMI). Andererseits ist jedes Gerät aber ebenso ein Empfänger von Störungen. Leitungsgebundene Störungen werden direkt über Signalleitungen übertragen; feldgebundene Störungen als elektromagnetische Felder.
Kapazitive und induktive Kopplungen führen zu feldgebundenen Störungen. Weitere Ursachen sind elektrostatische Entladungen ( ESD), Rechtecksignale, Schaltvorgänge in Netzen, Induktionsspannungen und Blitzentladungen ( LS).
Elektromagnetische Störungen können durch diverse Maßnahmen behoben werden. Dazu gehören Erdung, galvanische Kopplung, Netzfilter, Schirmung, Einsatz von Koaxialkabeln und TP- Kabeln, parallele Leiterbahnführung, Leiterbahnen gleicher Länge und konstantem Widerstand, die Vermeidung von unnötigen Schaltvorgängen und die Beachtung von niedrigen Emissionen.
Um das Ziel einer elektromagnetischen Verträglichkeit ( EMV) zu garantieren und elektromagnetische Störungen weitgehend auszuschließen, muss ab Juli 2009 die EMV-Richtlinie 2004/108/EG erfüllt werden, die die alte Richtlinie 89/336/EWG dann ersetzt. In der Bundesrepublik Deutschland ist die EMV-Richtlinie im Elektromagnetischen Verträglichkeitsgesetz ( EMVG) umgesetzt. Es gilt für alle Geräte, Systeme und Anlagen und Netze, die elektrische oder elektronische Bauelemente enthalten.