Sekundärelektronenvervielfacher (SEV)

Sekundärelektronenvervielfacher (SEV) nutzten den Effekt, dass bestimmte Materialen beim Auftreffen von Elektronen Sekundärelektronen emittieren. Je nach Material, Beschleunigungsspannung und Eintrittswinkel der Elektronen in das Elektrodenmaterial, übersteigt die Anzahl der austretenden Sekundärelektronen die der einschlagenden Elektronen um ein Vielfaches. Das hängt mit der Anzahl der freien und leichtgebundenen Elektronen zusammen und mit der Eindringtiefe der Elektronen.

Entsprechende Vervielfacher- Elektroden heißen Dynoden und haben Vervielfachungsfaktoren zwischen 3 und 10. Das bedeutet, dass ein auftreffendes Elektron zwischen drei und zehn Sekundärelektronen emittiert.

Sekundärelektronenvervielfachern bestehen aus mehreren hintereinander angeordneten Dynoden, von denen jede an einer Beschleunigungsspannung angeschlossen ist. Die einzelnen Beschleunigungsspannungen haben steigendes Potential und erzeugen zwischen den Dynoden elektrostatische Felder mit denen die Sekundärelektronen von einer Dynode zur anderen beschleunigt werden.

Aufbau eines Sekundärelektronenvervielfachers

Aufbau eines Sekundärelektronenvervielfachers

Der Vervielfachungseffekt der Sekundärelektronen kumuliert sich von Dynode zu Dynode. Ist der Vervielfachungsfaktor pro Dynode beispielsweise zwei, dann ist die Vervielfachung bei 10 Dynoden (`2^10`) tausendfach, bei einem Faktor vier (`4^10`) bereits millionenfach.

Sekundärelektronenvervielfacher (SEV) sind als Elektronenröhren aufgebaut, sie sind rauscharm und werden in Photomultipliern, Bildverstärkern, Elektronen- und Massenspektrometern eingesetzt.

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Informationen zum Artikel
Deutsch: Sekundärelektronenvervielfacher - SEV
Englisch: electron multiplier tube - EMT
Veröffentlicht: 22.01.2022
Wörter: 179
Tags: Aktive Bauelemente
Links: Eindringtiefe, Elektrode, Bildverstärker,
Übersetzung: EN
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